Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat sich diese Woche mit verschiedenen Akteuren zu einer Sitzung über die Versorgungsengpässe bei gewissen Arzneimitteln getroffen. Abhilfe sollen eine bessere Koordination und Kommunikation schaffen.
Das Problem sei global, dementsprechend müssten auf schweizerischer Ebene keine neuen gesetzgeberischen Massnahmen getroffen werden, teilte BAG-Sprecherin Eva van Beek auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Dies sei das Ergebnis eines ersten Austauschs mit den Vollzugsbehörden von Bund und Kantonen sowie externen Experten.
Die Bundesbehörden prüften nun zusammen mit den Kantonen, welchen Beitrag sie zur Lösung der Lieferschwierigkeiten leisten könnten. Den Kantonen obliegt die Verantwortung für die Versorgung mit Medikamenten.
Anlass für die Aussprache war der sich im vergangenen Jahr akzentuierende Engpass bei einzelnen Medikamenten in Schweizer Spitälern. Betroffen sind hauptsächlich Arzneimittel mit abgelaufenen Patenten, vor allem gegen Krebs. Längerfristige Versorgungslücken entstehen gemäss BAG etwa durch Produktionseinstellungen wegen Rentabilitätsüberlegungen.
Zur Sorge um die Lieferungen kommen in den Spitalapotheken Bedenken wegen der Qualität der Arzneimittel. Bis zu 80 Prozent der Generika-Wirkstoffe stammen aus Indien und China. Ein Grossteil der Fälle, in denen Zulassungen wegen Qualitätsmängeln zurückgezogen werden, betrifft diese Länder.