Bundesrätin Doris Leuthard hat am Donnerstag in Genf den umgebauten Bahnhof Cornavin eingeweiht. Der Genfer Hauptbahnhof wurde während vier Jahren für 110 Millionen Franken umgebaut. Vor allem die Fussgängerströme wurden verbessert.
«Nun verfügt die grösste Stadt der Westschweiz über einen ihr angemessenen Bahnhof», sagte Leuthard bei der Einweihung. Genf gehöre zu jenen Schweizer Agglomerationen, für die bis 2030 mit einem durchschnittlichen Anstieg des Personenverkehrs auf der Schiene um deutlich mehr als 60 Prozent gerechnet werde.
Für SBB-CEO Andreas Meyer hat die Einweihung einen hohen Symbolwert. Sie zeige, dass die Projekte in der Westschweiz auf Kurs seien. Die SBB will im Rahmen des Projekts «Léman 2030» knapp 3 Milliarden Franken in Bahnanlagen im Genferseebogen investieren.
Dabei sollen die Kapazitäten in den Bahnhöfen Lausanne und Genf erhöht sowie ein zusätzliches Gleis zwischen Lausanne und Renens gebaut werden. Im Bahnhof Genf verbindet neu eine lichtdurchflutete Mittelpassage die Ost- und Westflügel miteinander.
Die SBB richteten zudem ein Konferenz- und Sitzungszentrum sowie eine Lounge für 1.-Klasse-Kunden ein. In dem täglich von mehr als 115’000 Reisenden genutzten Bahnhof wurde die Bodenfläche durch eine Umstrukturierung des Gebäudeinnern um 15 Prozent vergrössert. Die SBB richtete zudem ein kostenloses W-Lan ein.
Strecke Lausanne-Genf wächst stark
Die historischen Fassaden, die Mauerfresken und die grosse Uhr blieben erhalten und wurden in Absprache mit dem Denkmalschutz restauriert. Die SBB rechnet auf der Strecke Lausanne-Genf bis 2030 mit einer Verdoppelung der Reisenden auf 100’000 Personen pro Tag.
Nach der Erneuerung des Bahnhofsgebäudes sollen nun die Zugkapazitäten erhöht werden. In einem unterirdischen Ausbau soll der Bahnhof Cornavin um ein Perron und zwei zusätzliche Gleise erweitert werden. Die Planungsphase laufe bereits, so die SBB.