Im Mai 2016 findet das Endspiel der Europa League im St.-Jakob-Park statt. Am Donnerstag hat das Exekutivkomitee der Basler Bewerbung um den Final den Zuschlag gegeben. Damit findet nach 32 Jahren wieder ein europäisches Endspiel in Basel statt.
«Ich bin selber ein wenig stolz, freue mich aber vor allem für die Stadt und Region Basel.» Das sagt Bernhard Heusler, der als Präsident des FC Basel auch für die Vermarktung des St.-Jakob-Park zuständig ist. Und in diesem Stadion findet an einem Mittwoch im Mai 2016 der Final der Europa League statt. Das hat das Exekutivkomitee der Europäischen Fussballunion (Uefa) an ihrer Sitzung am Donnerstag in Nyon beschlossen.
Offenbar also drückt die Uefa ein Auge zu, nachdem der St.-Jakob-Park 2013 Ort einer spektakulären Greenpeace-Aktion gegen Gazprom geworden war.
Nach 1984, als sich Juventus Turin und der FC Porto vor 55’000 im Joggeli gegenüberstanden und die Italiener den Cup der Cupsieger gewannen, wird erstmals wieder in Basel um eine europäische Trophäe gespielt. Vielleicht wurde ja Uefa-Präsident Michel Platini bei der Entscheidung für Basel auch etwas von nostalgischen Gefühlen geleitet. Schliesslich stand er damals ja als eleganter Spielmacher im Team der siegreichen Italiener.
Das Endspiel 1984 zwischen Juventus Turin und dem FC Porto.
Zuletzt auf Schweizer Boden fand ebenfalls der Cupsieger-Final 1989 im Berner Wankdorf statt (Barcelona gegen Sampdoria Genua).
Basel und das Joggeli waren bisher viermal Schauplatz eines Europacup-Endspiel, jeweils im Pokalsieger-Wettbewerb – 1969, 1975, 1979 sowie ’84. Das letzte internationale Fussball-Highlight ohne Zutun des FC Basel war die Euro 2008, als im St.-Jakob-Park das Eröffnungsspiel, zwei weitere Schweizer Gruppenspiele, zwei Viertel- und ein Halbfinal stattfanden.
Der FCB verdient als Hausherr, der Schweizerische Verband als Ausrichter
Dass es nun, 32 Jahre später, im mit 38’000 Zuschauer fassenden, grössten Stadion des Landes zum nächsten Spiel für die Fussball-Geschichtsbücher kommt, hat auch mit den beiden Kantons-Regierungen zu tun. «Beide Basler Regierungen sind von den ersten Vorgesprächen an voll hinter diesem Projekt gestanden und haben eine überzeugende Absichtserklärung abgegeben», sagt Alex Miescher, der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes «dafür ist der SFV sehr dankbar.»
Dies nicht von ungefähr: Der SFV als ausrichtender Verband dieses Spiels wird finanziell von diesem Ereignis profitieren. Laut Reglement der Europa League ist es das Exekutivkomitee der Uefa, das vor dem Finalspiel bestimmt, wie die Einnahmen der Finaltickets zwischen den beiden Endspielgegnern, dem Ausrichterverband und der Uefa verteilt werden.
Ein Zeichen der Wertschätzung
FCB-Präsident Heusler deutet den Zuschlag als «Zeichen grosser Wertschätzung dem Basler und Schweizer Fussball gegenüber und als Frucht bester Beziehungen zwischen FCB, SFV und Uefa.» Marketingtechnisch bietet das Endspiel grosse Möglichkeiten. Der Name «Basel» wird während der Saison 2015/16 ein Jahr lang in aller Munde sein, zumindest unter den Fussballfreunden, und der zweitgrösste Clubwettbewerb Europas unter dem Motto «The Path to Basel» stehen.
Europacup-Endspiele in Basel | ||||
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Datum | Wettbewerb | Paarung | Resultat | Zuschauer |
21. Mai 1969 | Cup der Cupsieger | Slovan Bratislava–FC Barcelona | 3:2 | 19’478 |
14. Mai 1975 | Cup der Cupsieger | Dynamo Kiew–Ferencváros Budapest | 3:0 | 10’897 |
16. Mai 1979 | Cup der Cupsieger | FC Barcelona–Fortuna Düsseldorf | 4:3 n.V. | 58’500 |
16. Mai 1984 | Cup der Cupsieger | Juventus Turin–FC Porto | 2:1 | 55’000 |
Mai 2016 | Europa League | ? | ? | ? |
Austragungsort des Finalspiels der Europa League 2016, der St.-Jakob-Park. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)