In Deutschland streiken die Lokführer. Die SBB warnt, Reisende aus der Schweiz hätten mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen.
Der Lokführerstreik in Deutschland wirkt sich stark auf die grenzüberschreitenden Verbindungen in die Schweiz aus, wie die SBB am Mittwoch warnte. Im Bahnverkehr nach Deutschland sei mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen.
Ebenso komme es im Güterverkehr zu grossen Einschränkungen. Der Streik dauert vom Donnerstagmorgen um 2 Uhr bis Montag um 4 Uhr. Die Nachtzüge ab der Schweiz nach Hamburg, Berlin sowie Dresden-Prag fallen bereits am (heutigen) Mittwochabend aus und werden auch nach Streikende in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht verkehren, wie die SBB mitteilte.
Die Zugverbindungen von Zürich nach Stuttgart würden in Schaffhausen enden, diejenigen nach München im österreichischen Bregenz. Eine Weiterreise sei auf beiden Strecken gemäss Mitteilung der Deutschen Bahn nicht garantiert.
Zwar würden die Züge aus der Schweiz über Basel nach Deutschland wenn möglich verkehren. Aber auch auf diesem Abschnitt sei mit einzelnen Ausfällen und Verspätungen zu rechnen, hiess es weiter. Zudem weist die SBB auf einen möglichen Platzmangel in den Zügen hin.
Reisende sollen sich kurzfristig informieren
Ausfallende grenzüberschreitende Zugverbindungen werden auf dem Schweizer Streckenabschnitt wenn möglich mit Ersatzzügen der SBB bedient, erklärte die Schweizer Bahnbetreiberin. Die Züge der SBB Deutschland, beispielsweise von Schaffhausen nach Erzingen oder von Basel nach Zell seien indes vom Streik nicht betroffen. Es könne jedoch zu Verspätungen «im Minutenbereich» kommen.
Die SBB rät den Reisenden nach Deutschland, sich kurzfristig im Internet, über den telefonischen Rail Service oder am Schalter zu informieren. Fahrausweise könnten aufgrund des Streiks erstattet oder umgebucht werden.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte am Dienstag zu einem bundesweiten Arbeitskampf aufgerufen. Es ist bereits ist die sechste Streikaktion im laufenden Arbeitskonflikt. Im Lohnstreit will die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag für Zugbegleiter durchsetzen. Ausserdem fordert die Gewerkschaft fünf Prozent mehr Lohn und eine kürzere Wochenarbeitszeit.
Die Deutsche Bahn hat den Streik als masslos verurteilt und die GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Gespräche über Spielregeln für die Lohnrunde waren am Sonntag gescheitert. Die Bahn will Ersatzfahrpläne aufstellen, wenigstens ein Drittel der Züge sollen während dieser Zeit verkehren.
Der Konzern will ausserdem ein juristisches Vorgehen gegen den Streik prüfen, schätzt die Erfolgsaussichten aber als gering ein. In der Vergangenheit hätten die Gerichte in aller Regel gegen den Arbeitgeber entschieden, sagte Personalchef Ulrich Weber im Deutschlandfunk.