Konsumenten in der EU können sich auf einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone ab 2017 einstellen. Das EU-Parlament stimmte am Donnerstag in Strassburg mit überwältigender Mehrheit für eine entsprechende Gesetzesvorlage.
Nun sollen die verschiedenen Hersteller in drei Jahren einen einheitlichen Stecker für Handys, Tablets und Smartphones auf den Markt bringen. Brüssel und die Hersteller hatten sich schon 2009 prinzipiell geeinigt. Doch dann dauerte alles länger als erwartet.
Konsumenten sparen Geld, wenn sie für ein neues Handy kein weiteres Ladegerät benötigen. Der Umwelt erspart die Vereinheitlichung Tausende Tonnen Elektromüll. «So können wir zu Hause Kabelsalat und in der Umwelt 51’000 Tonnen Elektromüll pro Jahr vermeiden», sagte die Berichterstatterin, die SPD-Abgeordnete Barbara Weiler.
Allerdings haben nach Schätzungen der EU-Kommission schon 90 Prozent aller neuen Telefone ab 2013 Netzteile, die auch Akkus anderer Geräte aufladen. Nach der Grundsatzeinigung 2009 hatten sich die Hersteller freiwillig dazu verpflichtet.
Universal-Stecker existiert noch nicht
Wie der neue Universal-Stecker aussehen wird, ist noch nicht klar. Die EU-Kommission soll zusammen mit den Herstellern in den kommenden Monaten über eine technisch optimales Format beraten.
Der Gesetzentwurf muss noch formal vom Rat verabschiedet werden. Die Mitgliedstaaten müssen die Vorschriften innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen. Die Hersteller haben dann noch ein Jahr Zeit, sich auf die verbindliche Anwendung der neuen Vorschriften vorzubereiten.