Das Genfer Kriminalgericht hat am Freitag eine Bande von sechs Rumänen wegen schwerer Raubdelikte zu Freiheitsstrafen von drei Jahren teilbedingt bis zu sieben Jahren unbedingt verurteilt. Die Männer unternahmen mehrere brutale Raubüberfälle besonders auf ältere Menschen.
Sie gehörten alle einer Minderheit mit verminderten Erwerbschancen ein, hielt ihnen der Präsident zugute. Alle seien sie aber arbeitsfähig und hätten einem ehrbaren Lebensunterhalt nachgehen können.
Die Schuld wiege besonders schwer, weil die Verurteilten mit kühler Entschlossenheit sich an Gut, Freiheit und körperlicher Unantastbarkeit ihrer Opfer vergangen hätten. Sie seien entschlossen gewesen, den Widerstand der Opfer mit Gewalt zu brechen.
Im Gegensatz zu den Aussagen der Angeklagten hielten es die Richter für erwiesen, dass die Räuber gezielt ältere Menschen als Opfer aussuchten. Das ist gemäss dem Vorsitzenden besonders verwerflich.
Die Anklage verlangte für die Delinquenten im Alter von 21 bis 28 Jahren Gefängnisstrafen von vier bis zwölf Jahren. Das Gericht zeigte sich milder, indem es nicht alle strafverschärfenden Faktoren stützte.
Von den Angeklagten erhielten der am schwersten belastete sieben, zwei weitere fünf , einer vier Jahre und neun Monate, ein fünfter drei Jahre und zehn Tage Freiheitsentzug. Der Sechste wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, 18 Monate davon bedingt.
Die Bande trieb ihr Unwesen zwischen August und Oktober 2011. Ihr erstes Opfer wurde eine alleinstehende 86-Jährige. Ein andermal überfielen sie einen 76-Jährigen, der auf dem Sofa schlief und schlugen ihn bewusstlos.
Ein hochbetagtes Ehepaar fesselten die Täter brutal. Die Beute dabei: Wenig Schmuck und Bargeld sowie eine silberne Saucenschüssel. Ein weiteres Opfer war eine 46-Jährige, die sie mit Fausthieben und Fusstritten traktierten.