Bangladesch verstärkt nach Gewalt gegen Buddhisten Militärpräsenz

Nach Angriffen tausender Muslime auf buddhistische Heiligtümer und Wohnviertel in Bangladesch haben die Behörden des südasiatischen Landes am Montag die Militärpräsenz in den betroffenen Gegenden verstärkt.

Einer der zerstörten Tempel (Bild: sda)

Nach Angriffen tausender Muslime auf buddhistische Heiligtümer und Wohnviertel in Bangladesch haben die Behörden des südasiatischen Landes am Montag die Militärpräsenz in den betroffenen Gegenden verstärkt.

Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vom Wochenende seien mehr als hundert Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei im Südosten des Landes mit. Die Sicherheitskräfte sprachen von einem „organisierten Angriff“ und kündigten die strafrechtliche Verfolgung der Gewalttäter an.

Etwa 25’000 Menschen hatten am Sonntag in der Stadt Ramu und ihrer Umgebung mehrere Tempel und dutzende Häuser niedergebrannt. Auslöser der Gewalt war ein angeblich den Koran beleidigendes Foto bei Facebook, das ein Buddhist in dem sozialen Internetnetzwerk eingestellt haben soll.

Die betroffene Region liegt rund 350 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt und grenzt an das mehrheitlich buddhistische Burma, wo seit Juni bei Ausschreitungen gegen Muslime mindestens 80 Menschen getötet und zehntausende in die Flucht getrieben wurden.

In Bangladesch machen Buddhisten weniger als ein Prozent der Bevölkerung aus; sie leben hauptsächlich im Südosten des Landes. Rund 90 Prozent der 153 Millionen Bangladescher sind Muslime.

In den vergangenen Wochen hatten zehntausende Muslime in dem Land gegen das in den USA produzierte Schmähvideo „Die Unschuld der Muslime“ protestiert, in dem der Prophet Mohammed beleidigt wird.

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