Die Privatbank Julius Bär hat im ersten Halbjahr den Gewinn gegenüber dem Vorjahr vervielfacht. Der Gewinnsprung ist jedoch vor allem das Resultat hoher Sonderkosten im ersten Semester 2015. Geschäftlich erreichte die Bank ein solides Resultat.
Die Bankengruppe Julius Bär hat ein gutes Halbjahr hinter sich. Der Konzerngewinn fiel mit 362,1 Millionen Franken mehr als achtmal höher aus als im Vorjahr. Die verwalteten Vermögen nahmen um 3,9 Prozent auf 311,4 Milliarden Franken zu.
Diese markante Verbesserung ist jedoch nicht primär das Resultat einer sprunghaften Verbesserung des Geschäftsverlaufs. Die Bank hat auch deutlich von Sondereffekten profitiert. So fiel im Vorhalbjahr eine Rückstellung von 326 Millionen Franken für die Beilegung des US-Steuerstreits an. Zudem haben sich die Ausgaben für Amortisationen und Abschreibungen halbiert (von 93,8 Millionen Franken auf 47,2 Millionen Franken).
Ohne diese Sondereffekte fällt das Ergebnis solide aus. Der bereinigte Gewinn stieg um 4,7 Prozent auf 402 Millionen Franken. Bei den Erträgen entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich. So konnte Julius Bär im Zins- und Dividendengeschäft die Einkünfte deutlich steigern. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsgeschäft jedoch waren die Erträge rückläufig, was die Bank vor allem mit der geringen Risikobereitschaft der Kunden erklärt.