Nach der milliardenschweren Strafzahlung der Credit Suisse im Steuerstreit mit den USA zeichnet sich auch für andere Banken eine Lösung ab. Die israelische Bank Leumi teilte mit, ihre Schweizer Tochter stehe kurz vor einer Einigung mit dem US-Justizministerium.
Die Leumi Private Bank mit Sitz in Zürich gehört zu den zwölf Schweizer Banken, gegen die in den USA ein Strafverfahren läuft, weil sie US-amerikanischen Kunden beim Umgehen ihrer Steuerpflichten geholfen haben sollen.
Das Mutterhaus in Jerusalem hat für den Rechtsfall nun zusätzliche 460 Mio. Schekel (118 Mio. Fr.) an Rückstellungen gebildet. Diese würden das Ergebnis im zweiten Geschäftsquartal «erheblich beeinflussen», hiess es in der Mitteilung vom Sonntag. Die zurückgestellte Summe belaufe sich damit auf insgesamt 950 Mio. Schekel (245 Mio. Franken).
«Leumi ist die erste Bank im israelischen Bankensystem, für die eine Einigung mit den US-Justizministerium erwartet wird», schrieb das zweitgrösste Kreditinstitut des Landes. Die Bank hat ihre Kunden bereits aufgefordert, ihre Konten den US-amerikanischen Behörden offenzulegen.
CS und UBS konnten Schlussstrich ziehen
Vergangenen Monat hatte die Credit Suisse mit der Rekord-Geldstrafe von 2,6 Mrd. Dollar einen Schlussstrich unter den jahrelangen Steuerstreit mit den USA gezogen. Die UBS konnte sich 2009 noch mit der Zahlung von 780 Mio. Dollar aus der Affäre ziehen.
Nach Bekanntgabe der Einigung der Credit Suisse mit den US-Behörden erklärte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf, sie erwarte, dass in den nächsten Monaten weitere Institute eine Lösung finden würden. Nun richtet sich der Fokus auf andere Schweizer Banken, etwa Julius Bär oder die Kantonalbanken von Zürich und Basel. Neben Leumi befinden sich mit Hapoalim und Mizrahi zwei weitere Ableger israelischer Banken in der Kategorie 1 des Programms des US-Justizministeriums zur Bereinigung des Steuerstreits.