Nach Diskriminierungsvorwürfen bei der Kreditvergabe hat der US-Immobilienfinanzierer Countrywide einem millionenschweren Vergleich zugestimmt. Die Tochter der US-Grossbank Bank of America willigte in die Zahlung von 335 Millionen Dollar ein, um das Zivilverfahren einzustellen.
Die vom US-Justizministerium als historisch bezeichnete Einigung bezieht sich auf die Jahre 2004 bis 2008, in der Countrywide Schwarzen und Hispanics höhere Zinsen und Gebühren abverlangt haben soll als Bürgern weisser Hautfarbe.
Rund 200’000 Menschen hätten „ausschliesslich wegen ihrer Rasse oder nationalen Abstammung, und nicht wegen ihrer finanziellen Situation“ höhere Zinsen zahlen müssen, erklärte das Justizministerium am Mittwoch.
Der geschlossene Vergleich mache deutlich, dass das Justizministerium nicht zögere, auch grosse Finanzinstitute im Falle von „Diskriminierung und finanziellem Fehlverhalten“ zur Verantwortung zu ziehen. Den Angaben zufolge handelt es sich um die gütliche Einigung mit der grössten Entschädigungssumme, die das Justizministerium jemals wegen Diskriminierungsvorwürfen erzielte.
Die Bank of America kaufte Countrywide 2008 im Zuge der ausbrechenden Finanzkrise, die ihren Anfang auf dem US-Immobilienmarkt nahm. Ein Sprecher erklärte, das Geldhaus habe alle Praktiken bei der Tochter beendet, die nicht im Einklang mit den eigenen Verpflichtungen standen.