Die Schweizer Banken wollen in Frankreich reinen Tisch machen. Gemäss einem Bericht der französischen Tageszeitung «Le Parisien» hat die UBS ihre französischen Kunden vor zwei Wochen einen Brief dazu aufgefordert, die korrekte Versteuerung ihrer Gelder bei der Grossbank zu bestätigen.
Das Dokument soll auch von einem Anwalt, einem Notar oder einem Buchprüfer unterschrieben werden. Die UBS gewährt ihren Kunden eine Frist von etwa 16 Monaten. Können sie den Nachweis nicht erbringen, rät ihnen die Bank, «Massnahmen zur Regularisierung ins Auge zu fassen». Tun sie das nicht, werden sie als Kunden nicht länger akzeptiert.
UBS-Mediensprecher Dominique Gerster bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass die UBS von ihren Kunden in Frankreich den Nachweis der Steuerkonformität verlangt. Angaben zu konkreten Schreiben machte er nicht.
Wie «Le Parisien» sowie die Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» berichten, drängen auch andere Schweizer Banken ihre Kunden in Frankreich zum Nachweis ihrer Steuerkonformität.
Die Schweiz hatte sich in der jüngeren Vergangenheit um ein Steuerabkommen mit Frankreich bemüht, ähnlich jenen, die mit Grossbritannien und Österreich abgeschlossen wurden. Paris hatte einem solchen Abkommen jedoch 2011 eine Absage erteilt.