Transparency International (TI) sieht beim Engagement grosser internationaler Konzerne gegen Korruption weiter Defizite. Die Studie über Anti-Korruptionsprogrammme der 105 weltgrössten Aktiengesellschaften bescheinigt den Konzernen aber generell Fortschritte.
An der Spitze der 105 Unternehmen liegt der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil, der 8,3 Punkte erreichte. Statoil mache wichtige Informationen über Anti-Korruptions-Programme, über Tochtergesellschaften, Steuerzahlungen und Gewinne in 37 Ländern öffentlich, teilte TI am Dienstag mit.
Untersucht wurden auch vier Schweizer Unternehmen. Novartis schnitt dabei mit Rang 12 (6,5 Punkte) am besten ab, Roche liegt mit 5,9 Punkten auf Rang 31, Nestlé erreichte mit ebenfalls 5,9 Punkten Rang 34 und Credit Suisse mit 5,1 Punkten Rang 44.
Undurchsichtige Strukturen
Drei der Schweizer Unternehmen lägen bei der „Veröffentlichung der Informationen über die Anti-Korruptionsprogramme“ über dem Durchschnitt. „Dennoch könnten sich die Unternehmen auch hier verbessern“, hiess es weiter.
Ausserdem habe eine Studie von TI und Ethos aus dem Jahr 2011 gezeigt, „dass die publizierten Informationen in der Regel nicht ausreichen, um Korruptionsrisiken und mögliche Gegenmassnahmen zu beurteilen“.
24 Banken und Versicherungen stellt die Studie sehr schlechte Zeugnisse aus. Diese erreichten von 10 möglichen Transparenzpunkten im Schnitt nur 4,2 Punkte. Undurchsichtige Strukturen bei Banken und Versicherungen hätten auch zur jüngsten Finanzkrise beigetragen, hiess es. Die Studie wird am (heutigen) Dienstag in Berlin vorgestellt.