Barry Callebaut, der grösste Kakao- und Schokoladenhersteller der Welt, hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/2013 (per Ende Mai) zwar 8,2 Prozent mehr Schokolade verkauft als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz ist trotzdem erwartungsgemäss um 0,5 Prozent auf 3,54 Mrd. Fr. gesunken, in Lokalwährungen gar um 1,3 Prozent.
Zurückzuführen ist dies auf die weiterhin tiefen Preise für Kakao: Als Zulieferer von Schokoladenfabrikanten auf der ganzen Welt gibt Barry Callebaut Veränderungen der Rohstoffpreise zu vier Fünfteln direkt an die Kunden weiter, wie der Konzern am Donnerstag in einem Communiqué mitteilte.
Barry-Callebaut-Chef Jürgen Steinemann zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden: «Wir freuen uns, dass wir für die ersten neun Monate ein so starkes, breit abgestütztes Verkaufsmengenwachstum erzielen konnten», liess er sich zitieren. Vor allem, wenn man bedenke, dass das allgemeine Marktumfeld in Westeuropa weiterhin schwierig gewesen sei.
Schwellenländer als Zugpferde
Zum Wachstum beigetragen hätten neben den Partnerschaften vor allem die Schwellenländer und das Gourmetgeschäft. Insgesamt betrug die Verkaufsmenge 1,112 Mio. Tonnen gegenüber deren 1,028 Mio. in der Vorjahresperiode. Im dritten Quartal (März bis Mai) konnte das Verkaufsvolumen gar um 8,9 Prozent erhöht werden.
Damit übertraf Barry Callebaut den globalen Schokoladenmarkt, der nach eigenen Angaben zwischen September 2012 und Mai 2013 um 1,9 Prozent zulegte, deutlich. Dies auch deshalb, weil alle Regionen in der Berichtsperiode ein Wachstum verzeichneten.
Entwicklung auf Kurs
Der Konzern aus Zürich, der jüngst die Übernahme von Petra Foods abgeschlossen hat, bekräftigte weiter seine Finanzziele. «Nach Abschluss der Akquisition konzentrieren wir uns nun auf die Integration des Kakaogeschäfts von Petra Foods», hielt Steinemann fest. In den vergangenen sechs Monaten seien alle notwendigen Massnahmen dafür getroffen worden.
«Dank unserer führenden Position und mit Blick auf die laufenden geschäftlichen Entwicklungen sind wir zuversichtlich, unsere mittelfristige Prognose erreichen zu können.» Diese erwartet einen durchschnittlichen Anstieg der jährlichen Verkaufsmenge von 6 bis 8 Prozent sowie einen Betriebsgewinn pro Tonne auf dem Niveau vor der Akquisition bis im Geschäftsjahr 2015/2016.
50 Produktionsstandorte
Gewinnzahlen veröffentlicht Barry Callebaut nur zum Halbjahr und am Jahresende. Im Geschäftsjahr 2011/2012 machte das Unternehmen einen Umsatz von rund 4,8 Mrd. Franken. Zusammen mit dem übernommenen Kakaogeschäft von Petra Foods schätzt der Schokoladenhersteller einen Jahresumsatz von rund 6 Mrd. Franken.
Das Unternehmen unterhält weltweit rund 50 Produktionsstandorte, vertreibt seine Produkte in über 100 Ländern und beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeitende