Die Expansion in den vergangenen Monaten hat dem Schokoladenkonzern Barry Callebaut in seinem Geschäftsjahr 2011/12 Gewinn gekostet. Während die Menge der verkauften Schokolade um 8,7 Prozent auf 1,38 Mio. Tonnen stieg, weitete sich der Umsatz um 8,3 Prozent auf 4,83 Mrd. Franken aus.
Das operative Ergebnis ging gemäss Communiqué vom Mittwoch aber um 2,5 Prozent auf 353,2 Mio. Fr. zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 241,1 Mio. Fr. übrig, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 8,5 Prozent entspricht.
Barry Callebaut begründet diesen Rückgang mit höheren Kosten für den Ausbau in diversen Bereichen. Das Unternehmen hat beispielsweise in der Türkei eine neue Fabrik gebaut, die spanische Firma la Morella nuts sowie den amerikanischen Dekorationshersteller Mona Lisa Food Products übernommen. Zudem gab es durch steigende Nachfrage zum Teil Produktionsengpässe, was zu höheren Betriebs- und Logistikkosten führte.
Stark in Nord- und Südamerika
Am stärksten zulegen konnte Barry Callebaut in Nord- und Südamerika. Der Umsatz stieg um 13,5 Prozent auf über 1,1 Mrd. Franken. Damit hat das Unternehmen das Wachstum der lokalen Schokolademärkte deutlich übertroffen. Dies ist unter anderem auf das Gourmetgeschäft zurückzuführen.
In der Region Asien-Pazifik legte der Umsatz um 4,7 Prozent zu, in Europa nur um 0,2 Prozent. In Lokalwährungen stiegen die Verkäufe aber um 5,1 Prozent. In Europa verbuchte Barry Callebaut mit mehr als 2,1 Mrd. Fr. den grössten Umsatzanteil. „Insgesamt blieb das Geschäft sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenmärkten solide“, wird Konzernchef Jürgen Steinemann in der Mitteilung zitiert.
Wegen der guten Ergebnisse schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 15,50 Franken je Aktie vor. Auch für die Zukunft gibt sich das Unternehmen zuversichtlich.
Zwar wird vor allem in Westeuropa mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten gerechnet. Dennoch soll die Verkaufsmenge und der Betriebsgewinn bis ins Geschäftsjahr 2014/15 um bis zu 8 Prozent gesteigert werden können. Barry Callebaut setzt dabei unter anderem auf das Geschäft mit Gourmetschokolade sowie auf die Schwellenländer.