Bartgeier Noel-Leya fliegt wieder im Calfeisental

Bartgeier Noel-Leya fliegt wieder im Sarganserland: Nachdem der geschwächte Jungvogel im Natur-und Tierpark Goldau wieder zu Kräften gekommen war, wurde er im April ein zweites Mal freigelassen.

Schils (im Bild) wurde zusammen mit Noel-Leya 2014 ausgewildert (Bild: sda)

Bartgeier Noel-Leya fliegt wieder im Sarganserland: Nachdem der geschwächte Jungvogel im Natur-und Tierpark Goldau wieder zu Kräften gekommen war, wurde er im April ein zweites Mal freigelassen.

Damit finden die Auswilderungen der Bartgeier im Kanton St. Gallen einen erfolgreichen Abschluss. Im Calfeisental werden seit 2010 junge Bartgeier ausgewildert. Die Stiftung Pro Bartgeier hat gemeinsam mit dem Kanton St. Gallen insgesamt zwölf Bartgeier im Sarganserland angesiedelt. Jährlich wurden zwei bis drei Jungtiere ausgewildert.

Noel-Leya und Schils hiessen die letzten beiden Bartgeiermännchen, die an Auffahrt 2014 im Calfeisental ausgewildert wurden. Schils stammt aus dem Natur- und Tierpark Goldau, Noel-Leya aus dem Zoo La Garenne in Le Vaud.

Zu wenig Futter gefunden

Die ersten Monate in Freiheit setzten Noel-Leya zu, wie die Stiftung Pro Bartgeier am Dienstag mitteilte. Der Junggeier hatte Mühe, ausreichend Futter zu finden. Der mit einem Satellitensender ausgestattete Vogel konnte im November 2014 geortet werden; in der Nähe von Sedrun GR wurde das geschwächte Tier wieder eingefangen.

Im Natur- und Tierpark Goldau hat sich Noel-Leya gut erholt. Seit April ist er wieder zurück im Calfeisental. Die Stiftung Pro Bartgeier zieht eine erfreuliche Bilanz: Alle im Sarganserland ausgewilderten Bartgeier haben überlebt.

Erstes Bartgeierpaar gesichtet

Da sich Bartgeier frühestens mit fünf bis sieben Jahren fortpflanzen und höchstens ein Jungtier pro Jahr aufziehen, sei eine geringe Sterblichkeit für das Überleben dieser Art zentral. Die Stiftung ist zuversichtlich, dass die Bartgeier in wenigen Jahren wieder im Sarganserland brüten. Es gebe Hinweise, dass sich ein erstes Bartgeierpaar im eidgenössischen Jagdbanngebiet Graue Hörner etabliere.

Der Bartgeier ist ein Aasfresser, der am liebsten Knochen von verendeten Tieren frisst. Ursprünglich in Europa weit verbreitet, wurde der Vogel Anfang des 20. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet. Seit 1987 läuft ein internationales Wiederansiedlungsprojekt. In der Schweiz wurde 1991 mit der Wiederansiedlung der Bartgeier begonnen.

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