Marion Bartoli ist erstmals Wimbledon-Siegerin. Die 28-jährige Französin lässt im Final der Deutschen Sabine Lisicki keine Chance und gewinnt in gut einer Stunde 6:1, 6:4.
Nur zu Beginn liess die im Kanton Waadt wohnhafte Bartoli in ihrem zweiten Wimbledon-Final nach 2007 ein wenig Nervosität erkennen. Mit zwei Doppelfehlern in Folge schenkte sie Lisicki gleich zum Auftakt des Finals ein Break. Danach agierte Bartoli im Gegensatz zu ihrer Gegnerin aber beinahe fehlerlos. Sie gewann elf der nächsten zwölf Games, ehe Lisicki sich gegen die drohende Niederlage noch einmal auflehnte. Nach gut einer Stunde verwertete Bartoli mit einem Ass ihren vierten Matchball.
Im Gegensatz zu Bartoli hatte Lisicki in ihrem ersten Grand-Slam-Final die Emotionen nicht unter Kontrolle. Sie konnte in keinster Weise an ihre starken Auftritte gegen Serena Wiliams im Achtelfinal und gegen Agnieszka Radwanska im Halbfinal anknüpfen und schlug 25 einfache Fehler. Mitte des zweiten Satzes konnte die 23-Jährige aus Berlin ihre Tränen der Enttäuschung auf dem Platz nicht unterdrücken. Lisicki verpasste es, als erste Deutsche seit Steffi Graf 1999 einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen.
Bartoli ist erst die dritte Französin nach Suzanne Lenglen und Amélie Mauresmo, die beim wichtigsten Turnier der Welt triumphieren konnte – und dies ohne Satzverlust. Sie ist die erste Spielerin in der Open Era, die auf dem Weg zum Sieg keine Top-Ten-Spielerin schlagen musste. Dank ihrem Triumph klettert Bartoli in der Weltrangliste auf Platz 7.