Nur einen Monat nach dem French Open gewinnt die Schweizer Juniorin Belinda Bencic auch das Grand-Slam-Turnier von Wimbledon. Sie schlägt im Final Taylor Townsend 4:6, 6:1, 6:4.
Auf Court 1, der 11’393 Zuschauern Platz bietet, feierte die 16-jährige Ostschweizerin ihren bisher grössten Erfolg der Karriere. Die Entscheidung fiel im dritten Durchgang, als Bencic trotz eines 1:3-Rückstands die Partie zu wenden vermochte. Nach 2:17 Stunden verwertete die Schweizerin ihren zweiten Matchball.
Bencic hatte nur zu Beginn der Partie Mühe bekundet. Townsend, die 17-jährige Linkshänderin aus Chicago, die in Florida lebt, war furios in die Partie gestartet. Nach knapp einer Viertelstunde führte die Amerikanerin 4:0, nachdem sie Winner um Winner geschlagen hatte.
Bencic ist damit die zweite Schweizerin nach Martina Hingis und die sechste Spielerin in der Open Era, die im selben Jahr die Juniorinnen-Turniere in Paris und Wimbledon gewinnt. Hingis schaffte 1994 das Double, als letzter Spielerin war dies der Französin Amélie Mauresmo 1996 gelungen. Bencic ist nach Heinz Günthardt (1976), Hingis, Roger Federer (1998) und Roman Valent (2001) die fünfte Schweizerin, die an den All England Championships bei den Junioren gewinnen konnte.
Auf der Stufe Juniorinnen hat Bencic nun fast alles erreicht. Seit Anfang Dezember letzten Jahres ist sie ungeschlagen, der Erfolg gegen Townsend war der 35. Erfolg in Serie. Als logische Konsequenz thront sie seit dem Erfolg in Roland Garros auch an der Spitze des Juniorinnen-Rankings. Als nächstes wird Bencic übernächste Woche ein Turnier im schwedischen Bastad bestreiten, für das sie eine Wildcard erhalten hat. Ende Monat nimmt Bencic an den Junioren-Europameisterschaften in Klosters teil.