Der FC Basel scheitert auf europäischer Bühne ohne Sieg als Gruppenletzter. Zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase kassiert er zuhause gegen Arsenal eine 1:4-Packung.
Nach der höchsten Heimniederlage in der Champions League seit dem 0:5 vor acht Jahren gegen den FC Barcelona ist der FC Basel erstmals seit sieben Jahren nach der Winterpause nicht mehr in einem europäischen Wettbewerb vertreten. Mit nur zwei Punkten und drei Toren schied der Schweizer Meister wie 2008, als in der letzten Saison unter Christian Gross nur ein Zähler resultiert hatte, sang- und klanglos aus. Arsenal hingegen profitierte vom überraschenden 2:2 von Ludogorez Rasgrad in Paris und beendete erstmals seit 2011 die Gruppenphase wieder als Tabellenerster.
Wie bereits im Hinspiel in London erfolgte auch im St. Jakob-Park die Zäsur zwischen dem Leader der Super League und dem Premier-League-Zweiten früh. Nach 16 Minuten führte Arsenal nach einem Doppelpack des Spaniers Lucas Perez, der als erst neunter Spieler bei seinem Startelf-Debüt in der Königsklasse drei Tore erzielte, mit 2:0. Fast gleichzeitig fiel gut 400 km westlich im Parc des Princes in Paris der Führungstreffer für Ludogorez Rasgrad, womit die Hoffnungen der Basler auf das Überholen der Bulgaren in der Tabelle einen weiteren Knick bekamen.
Der FCB hatte sich im Spiel der letzten Chance vorgenommen, mutig und mit weniger Respekt als im Hinspiel dem Premier-League-Giganten zu begegnen und zählte dabei auch auf seine Heimstärke, gerade gegen englische Teams. Manchester United (2:1/2011), Chelsea (1:0/2013) und Liverpool (2014) hatten in der jüngeren Vergangenheit den St. Jakob-Park als Verlierer verlassen. Dass der «Samichlaus»-Tag 2016 nicht als «Night to remember» in die Basler Klubgeschichte eingehen würde, war allerdings schnell klar. Zu spielstark, zu dominant, zu überlegen traten die Gäste auf. Wie im Hinspiel, als der FCB mit dem 0:2 sehr gut bedient war, trennte die beiden Teams letztlich mehr als ein Klassenunterschied.
Zwei Geniestreiche von Alexis Sanchez und Mesut Özil, den beiden überragenden Einzelspielern in den Reihen der «Gunners», reichten, um dem FCB früh den Zahn zu ziehen. Die ersten beiden Tore fielen auf identische Art und Weise, ein Steilpass aus dem Zentrum in die Tiefe legte der vorgerückte Kieran Gibbs für Lucas Perez auf. 97 Sekunden nach der Pause entschied der Spanier, der im Sommer aus La Coruña nach London wechselte, mit seinem dritten Treffer die Partie endgültig. Die Basler Verteidiger Marek Suchy, Michael Lang und Eder Balanta trugen mit ihren Stellungsfehlern jeweils ihren Teil zu den Gegentoren bei.
Auch der FCB kam zu einigen guten Offensivaktionen, bis zum 1:4 in der 78. Minute durch den eingewechselten Seydou Doumbia fehlte aber wie so oft in der laufenden Kampagne die Präzision, die Effizienz und letztlich auch die spielerische Klasse, um das im Gegensatz zum letzten Ligaspiel auf sechs Positionen veränderte Arsenal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Nach dem wegen Offside aberkannten Tor von Marc Janko (11.) flog ein Schuss von Adama Traoré knapp am Tor vorbei (19.), den Schuss von Renato Steffen parierte David Ospina glänzend (40.), ehe Janko in der 51. Minute seinen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Effizienter agierte der Gegner: In der 54. Minute erhöhte Alex Iwobi nach einer Traumkombination über Sanchez, der später mit einem Freistoss noch die Latte traf, und Özil auf 4:0.
Für Urs Fischer endete damit auch die zweite europäische Saison als Cheftrainer des FCB mit einer Enttäuschung, nachdem die Basler im vergangenen Jahr in den Champions-League-Playoffs an Maccabi Tel Aviv gescheitert waren. Das Minimalziel der FCB-Vereinsführung in dieser Saison hatte Platz 3 und damit das europäische Überwintern gelautet. Nun liegen die letzten Hoffnungen der Schweizer Klubs auf Punktezuwachs für das UEFA-Ranking ausgerechnet auf dem Challenge Ligisten Zürich. Dem FCZ bietet sich am Donnerstag in Ankara die Chance, mit einem Sieg bei Osmanlispor seine europäische Saison im Frühjahr fortzusetzen.
Telegramme und Rangliste Gruppe B:
Basel – Arsenal 1:4 (0:2)
St. Jakob-Park. – 36’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR De Sousa (POR). – Tore: 8. Lucas Perez (Gibbs) 0:1. 16. Lucas Perez (Gibbs) 0:2. 47. Lucas Perez (Sanchez) 0:3. 53. Iwobi (Özil) 0:4. 78. Doumbia (Janko) 1:4.
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Balanta, Traoré; Taulant Xhaka; Steffen, Serey Die (74. Zuffi), Delgado (54. Doumbia), Elyounoussi (59. Callà); Janko.
Arsenal: Ospina; Gabriel, Holding, Koscielny, Gibbs; Granit Xhaka, Ramsey (70. Elneny); Lucas Perez, Özil (74. Walcott), Iwobi; Sanchez (70. Giroud).
Bemerkungen: Basel ohne Sporar (verletzt), Arsenal ohne Bellerin, Cazorla (beide verletzt) und Coquelin (gesperrt). 11. Tor von Janko wegen Offside aberkannt. 67. Freistoss von Sanchez an die Latte. 89. Steffen verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 36. Gibbs (Foul). 66. Balanta (Foul).
Paris Saint-Germain – Ludogorez Rasgrad 2:2 (0:1)
38’000 Zuschauer. – SR Sidiropoulos (GRE). – Tore: 15. Misidzhan 0:1. 61. Cavani 1:1. 69. Wanderson 1:2. 92. Di Maria 2:2.
Paris Saint-Germain: Areola; Meunier (88. Aurier), Marquinhos, Silva, Maxwell (80. Kurzawa); Motta, Matuidi; Di Maria, Ben Arfa, Lucas (85. Jese); Cavani.
Ludogorez Rasgrad: Stojanov; Cicinho, Plastun, Moti, Natanael; Djakov, Marcelinho (86. Campanharo), Anicet; Misidzhan (71. Lukoki), Cafu, Wanderson.
Bemerkungen: Paris Saint-Germain ohne Verratti (gesperrt), Pastore und Rabiot (beide verletzt). Ludogorez Rasgrad ohne Vitinha (verletzt). 35. Kopfball von Cavani an den Pfosten.
Rangliste: 1. Arsenal 6/14 (18:6). 2. Paris Saint-Germain 6/12 (13:7). 3. Ludogorez Rasgrad 6/3 (6:15). 4. Basel 6/2 (3:12). – Arsenal und PSG in den Achtelfinals. Rasgrad in den Sechzehntelfinals der Europa League. Basel ausgeschieden.