Der FC Basel startet auf sensationelle Weise in die Champions League. Der Schweizer Meister gewinnt das erste Spiel auswärts gegen Gruppenfavorit Chelsea 2:1.
Bis zur 71. Minute rannte der FCB einem Rückstand hinterher, den er sich durch ein Gegentor in den letzten Sekunden vor der Pause eingehandelt hatte. Dadurch, dass Basel nie die Nerven verlor, kam das Team von Murat Yakin zum Ausgleich. Es kombinierte sich, als sich Chelsea auf der sicheren Seite wähnte, durchs Mittelfeld, Mohamed Salah schloss zum 1:1 ab. Captain Marco Streller machte mit dem Kopfball-Tor in der 81. Minute das Basler Glück in London perfekt.
Der Coup an der Stamford Bridge – Chelsea verlor erstmals nach 13 Partien ohne Niederlage wieder ein Heimspiel in der Königsklasse – zeigte einmal mehr auf, wozu der FC Basel mittlerweile fähig ist. Nach dem 3:3 gegen Manchester United im September 2011 oder dem 2:2 bei Tottenham im Europa-League-Viertelfinal der vergangenen Saison realisierte der FCB einen weiteren Coup, dessen Wert kaum hoch genug einzustufen ist. Es war überhaupt der erste Basler Sieg auf englischem Boden und der erste einer Schweizer Mannschaft seit einem 3:1 der Grasshoppers in der ersten UEFA-Cup-Runde 1981 gegen West Bromwich Albion.
Dass die Zuschauer in der Stamford Bridge in der 37. Minute «Come on, Chelsea» anstimmten, hatte durchaus seine Berechtigung. Denn das Heimteam wusste mit klar mehr Ballbesitz – zwischenzeitlich betrug das Verhältnis 65:35 Prozent – wenig anzufangen. Das war damit zu begründen, dass der FC Basel in der Defensive so gut wie keine Fehler beging. Abgesehen vom aussergewöhnlich ballsicheren Belgier Eden Hazard kamen Chelseas Akteure selten zur Entfaltung.
Im zweiten Spiel der Gruppe E bewang Schalke vor heimischem Publikum Steaua Bukarest 3:0. Das klare Resultat trügt. Die Deutschen hatten erheblichen rumänischen Widerstand zu beseitigen, bis der Start nach Mass Tatsache war. Atsuto Uchida, Kevin-Prince Boateng und Julian Draxler skorten innerhalb von 18 Minuten. Den Erfolg gegen Steaua hatten die Schalker Entscheidungsträger unisono zur Pflicht erklärt. Bis zur 67. Minute taten sich die Favoriten mit ihrer Rolle schwer, ehe sich eine missratene Flanke Uchidas überraschend hinter dem Keeper von Steaua senkte. Das Zufallsprodukt enthemmte die Schalker, derweil Bukarest einen kollektiven Zusammenbruch erlitt.
Anfang Oktober steht in der Gruppe E ein erstes Highlight an: Schalke trifft auswärts auf den FC Basel, der nach dem Coup in London gegen Chelsea auf Augenhöhe mit dem Bundesligisten klassiert ist.
Telegramme:
Chelsea – Basel 1:2 (1:0)
Stamford Bridge. – 40’358 Zuschauer. – SR Orsati (It). – Tore: 45. Oscar (Lampard) 1:0. 71. Salah (Streller) 1:1. 81. Streller (Corner Delgado) 1:2.
Chelsea: Cech; Ivanovic, Cahill, David Luiz, Cole; Van Ginkel (76. Mikel), Lampard (76. Ba); Willian (67. Mata), Oscar, Hazard; Eto’o.
Basel: Sommer; Voser, Schär, Ivanov, Safari; Frei; Salah (88. Xhaka), Diaz, Stocker (81. Ajeti), Sio (65. Delgado); Streller.
Bemerkungen: Chelsea ohne Ramires (gesperrt), Basel ohne Elneny und Serey Die (beide verletzt). 56. Lattenschuss von Oscar. Verwarnungen: 42. Van Ginkel (Foul). 64. Diaz (Foul).
Schalke 04 – Steaua Bukarest 3:0 (0:0)
Veltins-Arena. – 49’358 Zuschauer. – SR Cakir (Tür). – Tore: 67. Uchida 1:0. 78. Boateng 2:1. 85. Draxler 3:0.
Schalke: Hildebrand; Uchida, Höwedes, Matip, Aogo; Höger (88. Goretzka), Neustädter; Farfan (89. Clemens), Boateng, Draxler; Szalai (82. Fuchs).
Steaua: Tatarusanu; Georgievski, Szukala, Gardos, Latovlevici; Pintilii, Bourceanu; Popa, Stanciu (60. Tatu, 73. Cristea), Tanase; Kapetanos (64. Piovaccari).
Bemerkungen: Schalke ohne Jones (gesperrt), Huntelaar, Papadopoulos, Hoogland (alle verletzt). Verwarnungen: 29. Bourceanu, 39. Popa, 40. Höger, 82. Cristea (alle Foul).