Erstmals seit sechs Jahren wird der Schweizer Cupfinal wieder im Penaltyschiessen entschieden. In diesem ist Goalie Yann Sommer gegen Luzern der Matchwinner für den FC Basel.
Sommer parierte in der Entscheidung vom Penaltypunkt die Versuche von Moshe Ohayon und FCL-Captain Florian Stahel. Für Basel verwandelten alle vier Schützen (Yapi, Streller, Zoua, Shaqiri). Damit holte das Team von Heiko Vogel zum elften Mal den Cup und zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte – zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende – das Double. Luzern bleibt nach der vierten Niederlage im sechsten Cupfinal der Trost, wohl in den Playoffs der Europa League ins internationale Geschäft einsteigen zu dürfen.
Nach 120 Minuten und torloser Verlängerung stand es im Berner Stade de Suisse zwischen den Nummern 1 und 2 der Axpo Super League 1:1. Beide Treffer vor 30’100 Zuschauern fielen in der zweiten Halbzeit. Beni Huggel brachte Basel in Führung (55.), Tomislav Puljic glich die Partie zwölf Minuten später aus.
Während der regulären Spielzeit lebte das Kräftemessen der besten beiden Mannschaften des Landes nicht primär von der Klasse, sondern von Spannung, Kampf und der Dramatik. Kein Team konnte sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Luzern trat wie angekündigt mutig und anfänglich überaus dominant auf. Die Innerschweizer kamen, ehe Basel erstmals gefährlich wurde, zu drei guten Chancen durch Winter, Puljic und Ferreira.
Die Luzerner verstanden es ausgezeichnet, dem FCB die Räume eng zu machen. Zuweilen konzentrierte sich das Team von Murat Yakin auf einen Viertel der (rutschigen) Spielfläche und stellte alle halbwegs aussichtsreichen Passwege zu. Deshalb kam Basel aus dem Spiel heraus auch kaum zu Möglichkeiten.
Das 1:0 für den Favoriten fiel – durchaus der Logik entsprechend – nach einem Standard. Die einstudierte Variante nach Freistoss von Alex Frei liess Benjamin Huggel (55.) freistehend zum Kopfball kommen. Der Routinier hatte im letzten wichtigen Spiel seiner Karriere keine Mühe, die Basler in Führung zu bringen.
Der Vorteil für den Meister dauerte aber nicht einmal eine Viertelstunde lang. Auch Luzern gelang das Tor zum 1:1 in der 67. Minute nach Eck- und per Kopfball. Tomislav Puljics Versuch war für FCB-Goalie Yann Sommer nicht haltbar. Der Ausgleich belohnte Luzern für die taktisch brillante Leistung; er war nicht wirklich das Produkt von Dauerdruck oder grosser Dominanz. Aber durchaus verdient.
Basel – Luzern 1-1 n.V. (1:1, 0:0) – Basel 4:2-Sieger im Penaltyschiessen.
Stade de Suisse. – 30’100 Zuschauer. – SR Wermelinger. – Tore: 55. Huggel (Freistoss Frei) 1:0. 67. Puljic 1:1. – Penaltyschiessen: Yapi 1:0. Renggli 1:1. Streller 2:1. Ohayon 2:1 (Sommer wehrt ab). Zoua 3:1. Gygax 3:2. Shaqiri 4:2. Stahel 4:2 (Sommer wehrt ab).
Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic (72. Kovac), Park; Shaqiri, Huggel (97. Yapi), Xhaka, Stocker (74. Zoua); A. Frei, Streller.
Luzern: Zibung; Sarr, Stahel, Puljic, Lustenberger; Wiss, Renggli; Winter, Hochstrasser (60. Gygax), Ferreira (104. Ohayon); Lezcano (95. Hyka).
Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli (gesperrt) sowie Shalaj und Sorgic (beide verletzt). Verwarnungen: 39. Dargovic (Foul). 57. Wiss (Foul). 90. Gygax (Foul). 90. Xhaka (Foul).