Mit einer Anlaufstelle und einer departementsübergreifenden Task Force will die Basler Regierung auf Herausforderungen durch religiöse Radikalisierung reagieren. Beide Institutionen nehmen ihre Arbeit am 1. November auf.
Basel rüstet auf gegen Radikalisierung: Ab dem 1. November gibt es eine Anlaufstelle und eine departementsübergreifende Task Force, die sich mit dem Thema beschäftigen. Einerseits wird es eine Hotline geben, bei der Angehörige und Lehrpersonen anrufen können, wenn sie einen Fall von Radikalisierung melden wollen. Andererseits schliessen sich einige Vertreter aus der Strafverfolgung, Kantonspolizei und Erziehungsdepartement zu einer Task Force zusammen.
Diese Task Force wird von Thomas Kessler von der Kantons- und Stadtentwicklung geleitet. Sie soll «koordinierend arbeiten», so Kessler. Das heisst konkret: Meldungen über Radikalisierungen werden schneller und genauer untersucht.
Die Hotline wird in von dem Team Prävention gegen Gewalt betrieben, das die Kantonspolizei Basel-Stadt bereits führt. Dieses Team ist bereits heute eine Anlaufstelle bei Gewalt in Schulen. Daher sollen auch Interventionen und präventive Aktionen in Schulen durchgeführt werden, schreibt der Regierungsrat in einer Medienmitteilung.
Keine zusätzlichen Kosten
Die Task Force kann weitere Stellen einbeziehen werden, wenn es brenzlig wird. Zum Beispiel kantonale Beratungs- und Unterstützungsstellen, aber auch ausserkantonale Stellen.
Da die neu geschaffenen Strukturen aus bestehenden Stellen geschaffen werden, seien keine zusätzlichen Mittel nötig.
Die Regierung will gemäss Mitteilung mit den neuen Gefässen auch auf eine Verunsicherung in der Bevölkerung reagieren. Aus dem Kanton Basel-Stadt waren in der Vergangenheit mehrere Personen wegen Radikalisierung und Dschihadismus auf den Radar der Bundesanwaltschaft geraten.
Die Task Force soll jedoch nicht nur für religiöse Fälle da sein. Denkbar sei auch, dass andere Formen von Radikalisierung behandle, so Kessler. «Denn häufig kommen mehrere Gründe für Radikalisierung in Frage.»