Basel-Stadt: mehr Vermögens- und Gewaltdelikte

Die Kriminalität hat 2011, wie in der Gesamtschweiz, auch in Basel-Stadt zugenommen. Mehr angezeigt wurden Vermögensdelikte, und – anders als landesweit – solche gegen Leib und Leben. Der Anstieg war indes geringer als in manchen Städten. Zurückgegangen ist die Jugenddelinquenz.

Die Kriminalität hat 2011, wie in der Gesamtschweiz, auch in Basel-Stadt zugenommen. Mehr angezeigt wurden Vermögensdelikte, und – anders als landesweit – solche gegen Leib und Leben. Der Anstieg war indes geringer als in manchen Städten. Zurückgegangen ist die Jugenddelinquenz.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist 2011 für den Kanton Basel-Stadt insgesamt 26’358 Straftaten aus, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement am Montag mitteilte. Das sind 8,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 83,5 Prozent der Delikte, nämlich 22’048, entfallen auf das Strafgesetzbuch, der Rest auf andere Gesetze.

Die Zahl der erfassten Straftaten gemäss Strafgesetzbuch (StGB) stieg gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Den grössten Anteil an diesen Delikten hatten mit 73 Prozent Einbrüche und andere Vermögensdelikte; diese nahmen zudem um 9 Prozent zu.

Die Delikte gegen Leib und Leben nahmen um über 8 Prozent auf 1544 zu. In 74 (2010: 48) Fällen oder 2,9 Prozent lag schwere Gewalt wie Tötung oder schwere Körperverletzung vor, in 1876 (1740) Fällen oder 73,7 Prozent angewandte minderschwere Gewalt und in 595 (578) Fällen oder 23,4 Prozent angedrohte minderschwere Gewalt.

Bei der schweren Gewalt nahm die schwere Körperverletzung von 7 auf 20 Fälle zu. Die Zahl der Vergewaltigungen stieg von 26 auf 35. Bei der minderschweren Gewalt nahm die einfache Körperverletzung von 559 auf 625 Fälle zu, Drohung oder Gewalt gegen Beamte von 103 auf 145 und die Raubdelikte von 178 auf 193.

Niedriger als in anderen Städten

Die Zunahme der StGB-Delikte widerspiegle einen schweizweiten Trend, hält das Departement fest. Landesweit beträgt der Anstieg zwar nur 6 Prozent. Gegenüber Städten wie Lausanne (31 Prozent), Genf (22 Prozent) und Bern (16 Prozent) weist Basel-Stadt jedoch einen deutlich geringeren Anstieg auf.

Ebenfalls 11 Prozent waren es zudem in Winterthur, 1 Prozent in Zürich. „Nach wie vor am unteren Rand“ unter den Städten befinde sich Basel-Stadt mit der Quote von 119,2 StGB-Straftaten pro 1000 Einwohner – an der Spitze liegt Genf mit 217 Delikten vor Lausanne, Bern und Zürich. Landesweit beträgt dieser Wert 71,1.

39 (Vorjahr: 42) Prozent der Beschuldigten bei den StGB-Delikten waren Schweizer. 29 (31) Prozent zählten zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. 10 (6) Prozent waren Asylbewerber und 22 (21) Prozent Kurzaufenthalter, Touristen oder Grenzgänger.

Neben den Delikten gemäss StGB wurden 2787 Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) verzeichnet – deutlich weniger als im Vorjahr (3243). Die BetmG-Delikte machten 10,5 Prozent aller Straftaten aus.

2,1 Prozent aller Straftaten waren zudem Verstösse gegen das Ausländergesetz (AuG). Zu einem Grossteil handelte es sich um Fälle von verbotener Ein- oder Ausreise oder unrechtmässigem Aufentalt. 3,9 Prozent aller Straftaten betrafen ferner Bundesnebengesetze.

Weniger Fälle mit Jugendlichen

Leicht zurückgegangen ist auch im Stadtkanton die Jugenddelinquenz: 2011 wurden 247 (Vorjahr: 259) Gewaltdelikte Minderjähriger angezeigt. Davon waren 62 (49) Fälle Körperverletzungen und 64 (70) Tätlichkeiten – das sind je 25 Prozent aller Jugendelikte. In 53 (82) Fällen oder 22 Prozent ging es um Drohungen oder Nötigungen.

Bei den Vermögensdelikten durch Jugendliche gab es 621 (Vorjahr: 792) Anzeigen. Mit einem Anteil von 55,6 (61,7) Prozent oder 345 (489) Fällen stachen darunter erneut die Ladendiebstähle heraus.

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