Abläufe und Verträge auf Basler Strassenbaustellen entsprechen dem Stand der Technik und dem, was auch in anderen Schweizer Städten üblich ist: Das ist das Fazit von zwei Untersuchungen, die das Bau- und Verkehrsdepartement in Auftrag gegeben hat. Optimierungen seien aber möglich und würden umgesetzt.
Das Tiefbauamt und die Industriellen Werke Basel (IWB) hatten zwei Ingenieurbüros – eines aus der Region und eines von ausserhalb – mit einer Untersuchung beauftragt, wie das Departement am Freitag mitteilte. Denn die Zahl der Baustellen in Basel-Stadt und die Dauer der Arbeiten würden in der Öffentlichkeit oft kritisiert.
Gemäss den Analysen entspreche indes bei der Festlegung der Bauabläufe praktisch alles der üblichen schweizerischen Praxis. Die angewendeten Bauweisen und -abläufe folgten zudem dem Stand der Technik. Und auch die zur Anwendung kommenden Vertragsmodelle würden sich nicht von jenen in anderen Schweizer Städten unterscheiden.
Massnahmen möglich
Optimierungen seien indes möglich und würden laufend umgesetzt. Laut den Studien könnten mit Verbesserungen bei Planung, Terminmanagement und Arbeitsvorbereitung durch die beauftragten Unternehmen jedoch nur geringe Beschleunigungen erreicht werden. Mehr Wirkung wird von einer Aufstockung der Werksressourcen bei der Montage erwartet.
Schicht- und Nachtarbeit muss laut dem Departement zudem auf Sonderbaustellen begrenzt bleiben. Denn die Einhaltung der Nachtruhe für die Anwohnerschaft habe hohe Priorität. Ähnliches gilt für die Strassensperrungen: Solche könnten die Bauzeit verkürzen, die nötigen Umleitungen stiessen aber bei den Betroffenen häufig auf Ablehnung.
Bei Innerstadt-Baustellen mit vielen beteiligten Werkeigentümer könnten zudem Bonus/Malus-Systeme nicht angewendet werden; sie würden auch vom Verband der Schweizer Strassenverkehrsfachleute (VSS) nicht empfohlen. Bei solchen Anreizen bestünde die Gefahr, dass der Zeitdruck sich zulasten von Qualität, Sicherheit, Umwelt und Anliegen der Anwohnerschaft auswirken würde.
Milliarden im Boden
Den Wert von Brücken, Kunstbauten, Leitungstunnel, Gleisanlagen und Werkleitungen in Basel beziffert das Baudepartement auf etwa 8,44 Milliarden Franken. Rund 80 Prozent davon liege nicht sichtbar unter den Strassen. Bevölkerung, Industrie und Gewerbe erachteten eine unterbruchsfreie Versorgung mit Wasser, Energie und anderem als selbstverständlich, was periodisch Erhaltungsmassnahmen verlange.