Die Basler Regierung will einen Turnhallen-Neubau der Rudolf Steiner Schule auf dem Bruderholz finanzieren. Im Gegenzug sollen die Klassen des Primarschulhauses Bruderholz die Halle in den Morgenstunden mietfrei nutzen können.
Als Folge der Schulreform werden im Primarschulhaus Bruderholz neu zwölf statt acht Klassen unterrichtet. Das sind zu viele für die heutige Turnhalle. Weil in der Nachbarschaft die Rudolf Steiner Schule Basel gleichzeitig einen Ausbau plant, schlägt die Basler Regierung nun eine ungewöhnliche Lösung vor: Der Kanton soll die Turnhalle der Privatschule mitfinanzieren, dafür dürfen die Primarschülerinnen und -schüler aus dem Bruderholzschulhaus dort von Montag bis Freitag ihren Turnunterricht durchführen.
Die Basler Regierung will dem Grossen Rat deswegen Mitte 2017 ein Darlehen in der Höhe von 5,7 Millionen Franken beantragen, wie sie am Dienstag mitteilte. Das Darlehen soll zinslos und mit einer Rückzahlungsdauer von 40 Jahren gewährt werden. Ebenso lang soll die Primarschule die Halle ohne Kostenfolge nutzen können.
Günstiger als ein eigener Neubau
Die nun angestrebte Zusammenarbeit sei kostengünstiger als ein Neubau für die Primarschule, hält die Regierung fest. Zudem könnten Landressourcen auf dem Bruderholz geschont werden.
Bei der Rudolf Steiner Schule ist die Turnhalle indes Teil eines grösseren Bauvorhabens, das neben einem neuen Kindergarten auch Schulräume und eine Mensa umfasst. Die Gesamtkosten werden derzeit auf rund 20 Millionen Franken geschätzt. Bis Mitte 2017 soll die Finanzierung gesichert sein. Erst danach will die Basler Regierung das Darlehen beim Parlament beantragen.
Die neue Turnhalle soll frühestens Anfang 2020 in Betrieb gehen. Zurzeit turnen alle Klassen der Primarschule Bruderholz in der bestehenden Halle, wie beim Erziehungsdepartement zu erfahren war. Wegen der Überbelegung werde jedoch verstärkt auch in die Schwimmhalle oder im Winter auf die Kunsteisbahn ausgewichen.