Der Mehrheit der Baselbieter Gemeinden geht es finanziell deutlich besser als dem Kanton, der vorderhand nicht aus den roten Zahlen herauskommt: Rund zwei Drittel der 86 Kommunen erzielten in der Jahresrechnung 2012 einen positiven Abschluss.
Der gesamte Ertragsüberschuss dieser Gemeinden schrumpfte indes von 45,4 auf 5,9 Mio. Fr., wie einer am Donnerstag veröffentlichten Publikation des Statistischen Amts Baselland zu entnehmen ist. Das Rekordergebnis 2011 war jedoch einem Sonderfaktor zu verdanken: Die Übertragung der Sekundarschulbauten an den Kanton bescherte manchen Gemeinden beachtliche Buchgewinne.
Der Gewinnrückgang im vergangenen Jahr wird aber auch auf die massive Erhöhung der Pflegenormkosten zurückgeführt, welche die Gemeinden 2012 mit 20 Mio. Fr. belastete. Zudem hätten viele Gemeinden im Hinblick auf die Sanierung der Basellandschaftlichen Pensionskasse Rückstellungen von insgesamt 11 Mio. Fr. vorgenommen.
Finanzielle Lage «gut bis sehr gut»
Die Gesamtheit der Baselbieter Gemeinden wies 2012 zum zehnten Mal in Folge einen Ertragüberschuss auf. Das Statistische Amt beurteilt die finanzielle Lage der Mehrheit der Kommunen denn auch als «gut bis sehr gut», zumal auch die Verschuldung weiter verringert werden konnte auf 1241 Fr. pro Kopf gegenüber 1460 Fr. im Vorjahr.
Die Zahl der Gemeinden mit einem Bilanzfehlbetrag ist im letzten Jahr um zwei auf drei angestiegen. Zu Dittingen sind Waldenburg und Niederdorf hinzugekommen. Drei weitere Gemeinden weisen zudem ein Eigenkapital von weniger als 300 Fr. pro Einwohner aus.
Über alle Gemeinden gesehen betrug das durchschnittliche Eigenkapital pro Einwohner dagegen 1038 Franken. Zusammen brachten es die Einwohnergemeinden auf ein Eigenkapital von 288 Mio. Fr., was gegenüber 2011 einer Erhöhung um rund 7 Mio. Fr. entspricht.
In den kommenden Jahren dürfte sich die finanzielle Situation der Baselbieter Gemeinden verschlechtern. Das Statistische Amt begründet dies unter anderem mit steigenden Investitionen, der Ausfinanzierung der staatlichen Pensionskasse oder der Pflegefinanzierung.
Deshalb rechnet das Amt für 2014 mit weiteren Steuererhöhungen in den Kommunen. Schon 2012 und 2013 haben mehr Gemeinden die Steuern erhöht als gesenkt. In den Jahren zuvor war der durchschnittliche Steuerfuss der natürlichen Personen dagegen kontinuierlich gesunken.