Der Kanton Baselland steigt beim Swiss Tropical and Public Health Institut (Swiss TPH) ein. Der Landrat hat einen Tag nach dem Basler Grossen Rat Beiträge von insgesamt rund 18 Millionen Franken einstimmig genehmigt. Damit ist auch die dritte Bedingung für den 80-Millionen-Deal der beiden Basel erfüllt.
Das mit der Universität Basel assoziierte Swiss TPH wird künftig von Basel-Stadt und Baselland gemeinsam getragen. Die bisherige Finanzierung durch Bund und Stadtkanton widerspräche neuerem Bundesrecht. Der baselstädtische Grosse Rat hatte die Tropeninstitut-Beiträge des Stadtkantons am Mittwoch gutgeheissen.
Ab 2017 soll das Swiss TPH jährlich 7,26 Millionen Franken als Globalbeitrag erhalten, den sich die beiden Trägerkantone hälftig teilen. Der Bund steuert weitere 7 Millionen bei und die Uni Basel 6 Millionen. Den Rest seines 80-Millionen-Budgets beschafft das Tropeninstitut selber, was sogar die SVP ausdrücklich lobte.
Swisss TPH zügelt ins Baselbiet
Sämtlichen Fraktionen gefällt, dass das am jetzigen Standort in Basel unter Raumnot leidende Institut per 2020 seinen Umzug ins Baselbiet plant – in einen 90-Millionen-Neubau im Bachgrabengebiet in Allschwil BL. Untergebracht werden sollen dort rund 490 derzeit in Basel tätige Mitarbeitende des Swiss TPH, das weltweit rund 700 Angestellte zählt.
Die Grünen wiesen darauf hin, dass auch andere Orte im Land das «begehrte Institut» gerne bei sich hätten. Bildungsdirektorin Monica Gschwind sprach von einer «Stärkung des Wirtschafts- und Forschungsstandorts Basel»; die Nähe des Swiss TPH zu Firmen wie Actelion sei gut für den Allschwiler Life-Science-Cluster.
Neben den Betriebsbeiträgen von 3,63 Millionen Franken im Jahr kauft sich Baselland auch hälftig ins Swiss TPH-Kapital ein mit maximal 3,5 Millionen. Unter dem Strich summieren sich die Anteile des Landkantons für die Jahre 2017 bis 2020 auf 18,2 Millionen Franken.
Drei Deal-Bedingungen
Basel-Stadt will dem klammen Baselbiet 80 Millionen Franken überweisen, damit dieses Univertrag und Kulturpauschale nicht kündigt. Dafür gelten drei Bedingungen, und zwar Baselbieter Beiträge an die Sanierung der Uni-Pensionskasse (15 Mio.), an eine Impulsinvestition für die Basler ETH-Filiale (5 Mio.) und ans Tropeninstitut.
Zwar hat die SVP Baselland inzwischen gegen den Beitrag an die Unipensionskasse das Referendum ergriffen. Da aber die Baselbieter Regierung optimistisch ist, dass der Beitrag durchkommt, kündigt sie den Univertrag jetzt nicht – der Termin dafür wäre bis Jahresende.