Die Polizei Basel-Landschaft kann neuausgebildete Polizeileute derzeit nicht fest anstellen: Der Vollbestand werde schon Ende Jahr erreicht, und zudem stünden Sparmassnahmen zur Diskussion, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Betroffen sind 38 in Ausbildung Stehende.
31 angehende Polizistinnen und Polizisten sowie 7 Sicherheitsassistentinnen und -assistenten seien derzeit in der Polizeischule oder in einem Ausbildungsjahr bei der Baselbieter Polizei, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Sie könnten bis auf weiteres nur befristet angestellt werden. Auch eine weitere Polizeischule werde vorerst nicht geplant.
Der Stopp erfolgt, nachdem die Baselbieter Polizei eine intensive Rekrutierungsaktion durchgeführt hatte. Deren Ziel war, den Vollbestand zu erreichen, um die Erfolge in der Einbruchsbekämpfung halten zu können: In den ersten acht Monaten 2015 sei mit personalintensiven Einsätzen die Zahl der Einbrüche im Kanton gegenüber der Vorjahresperiode um 42 Prozent gesenkt worden.
Bei der Rekrutierungsaktion unterschätzt worden sei aber der Einfluss der Ausfinanzierung der Basellandschaftlichen Pensionskasse (BLPK) auf den Polizeibestand. 2013 und 2014 waren die Abgänge zu den früheren, günstigeren Bedingungen der Pensionskasse laut der Mitteilung sehr hoch; im laufenden Jahr sanken sie jedoch fast auf Null.
Folge ist, dass die Polizei ihren Vollbestand schon am Jahresende erreicht, derweil sich eine grössere Zahl Auszubildender noch in der Polizeischule befindet. Hinzu kommen Unsicherheiten wegen der von der Regierung im Juli beantragten Sparmassnahmen für den Staatshaushalt; die Sicherheitsdirektion wäre bei den Personaleinsparungen mit einem Abbau von 100 ihrer rund 1000 Stellen besonders betroffen.
Der jetzt erfolgte Stopp der Festanstellungen und der Verzicht auf weitere Polizeischulen würden wieder aufgehoben, sobald sich die Lage normalisiert habe, heisst es in der Mitteilung weiter. Da die Polizei ihren Nachwuchs selber ausbildet, sei das genaue Halten des Vollbestandes aber sehr anspruchsvoll; Schwankungen seien bei einem Planungshorizont von drei Jahren kaum zu vermeiden.