Baselbieter Regierungsrat Peter Zwick nach Krankheit gestorben

Der Baselbieter CVP-Regierungsrat Peter Zwick ist tot. Der Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion erlag am Samstag einem Krebsleiden. Der Exekutive des Kantons Baselland gehörte der 62-Jährige nahezu sechs Jahre an.

Der Baselbieter CVP-Regierungsrat Peter Zwick ist tot. Der Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion erlag am Samstag einem Krebsleiden. Der Exekutive des Kantons Baselland gehörte der 62-Jährige nahezu sechs Jahre an.

Zwick sei am frühen Samstagmorgen in seinem Heim in Münchenstein BL verstorben, teilte seine Direktion mit. Beim CVP-Politiker war ein im letzten August im rechten Auge entdeckter Tumor zunächst erfolgreich behandelt worden.

Anfang Februar verschlechterte sich jedoch Zwicks Gesundheitszustand erneut. Ein weiterer medizinischer Eingriff erwies sich als nicht mehr möglich. Der offizielle Abdankungsgottesdienst für Zwick findet am Freitagnachmittag im Dom von Arlesheim statt.

Die Todesnachricht sei sehr überraschend gekommen, sagte Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro am Samstag auf Anfrage. Die Regierung sei erschüttert und betroffen und in Gedanken bei der Familie ihres verstorbenen Kollegen.

Seit 2007 in der Regierung

Peter Zwick wurde am 11. Februar 2007 mit dem drittbesten Resultat in die Regierung gewählt. Der ehemalige Landrat, der als Druckingenieur, Maschinentechniker und Verkaufsleiter gearbeitet hatte, übernahm die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion, die er bis zu seinem Tod führte.

In seine Amtszeit fielen unter anderem die Zusammenführung der drei Baselbieter Kantonsspitäler und die Verselbständigung der Psychiatrie. Stark habe sich Zwick auch für bestehende und für die Ansiedlung neuer Unternehmen eingesetzt, hält seine Direktion in einer Mitteilung fest.

Im Schussfeld der Kritik

Nachdem Zwick vergangenen Herbst nach einer krankheitsbedingten Auszeit in sein Amt zurückgekehrt war, sah er sich im Landrat scharfer Kritik von links bis rechts ausgesetzt. Auslöser war ein Sonderbericht der Geschäftsprüfungskommission zu seiner Direktion.

In der Debatte wurden Vorwürfe von Strategielosigkeit bis Manipulation geäussert. Kritisiert wurde unter anderem, dass bei der Neubauplanung für das Bruderholzspital 13 Millionen Franken in den Sand gesetzt worden seien.

Obwohl seine Glaubwürdigkeit infrage gestellt wurde, wollte Zwick von einem Rücktritt nichts wissen. Im Landrat seien teils „bösartige Falschaussagen“ gemacht worden, hielt er fest.

Diese Kritik und auch seine Krankheit hätten Zwick gezeichnet, sagte Regierungspräsidentin Pegoraro. Bis zu den Fasnachtsferien sei er jedoch mit grosser Freude der Regierungstätigkeit nachgegangen. Zwick sei ein lebensfroher und aufgestellter Mensch und ein toller und auch geselliger Regierungskollege gewesen.

Rückhalt in der Bevölkerung

In der Bevölkerung genoss Zwick breiten Rückhalt. So schaffte er 2011 die Wiederwahl mit dem drittbesten Resultat. 2011/12 war er für ein Jahr Regierungspräsident. Gewählt wurde er vom Kantonsparlament mit 65 von 70 Stimmen.

Vor seiner Wahl in die Kantonsregierung hatte sich der Vater von zwei erwachsenen Kindern auch kirchlich engagiert. So war er von 2000 bis 2007 Präsident der römisch-katholischen Landeskirche Baselland.

Zweite Ersatzwahl in laufender Legislatur

Durch den Tod von Peter Zwick kommt es in der Baselbieter Regierung zur zweiten Ersatzwahl in der laufenden Legislatur. Die erste findet nächstes Wochenende statt, wenn der Nachfolger des Mitte Jahr zurücktretenden Finanz- und Kirchendirektors Adrian Ballmer (FDP) bestimmt wird.

Die FDP, die derzeit als einzige Partei zwei Sitze in der fünfköpfigen Regierung hat, verzichtet dabei auf eine eigene Kandidatur und unterstützt den SVP-Kandidaten Thomas Weber. Auch die CVP empfiehlt diesen zur Wahl.

Die Bürgerlichen haben eine Allianz gebildet, um eine rot-grüne Mehrheit zu verhindern. Denn Nationalrat Eric Nussbaumer, der für die SP ins Rennen gestiegen ist, werden gute Chancen eingeräumt. Als Aussenseiter gilt dagegen Gerhard Schafroth von den Grünliberalen.

Wann Zwicks Nachfolge geregelt wird, ist nicht genau bekannt. Die Ersatzwahl soll jedoch im Mai stattfinden, ein eventueller zweiter Wahlgang im Juni. Den genauen Termin will die Regierung laut Regierungspräsidentin Pegoraro nächsten Dienstag festlegen. Bis die Direktionsspitze wieder besetzt ist, nimmt Stellvertreter Ballmer Zwicks Amtsgeschäfte wahr.

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