Der Kanton Baselland plant ein Heim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Maximal 25 Plätze werden in der früheren Gehörlosen- und Sprachheilschule in Arlesheim eingerichtet. Das Pilotprojekt soll 2016 und 2017 laufen, wie die Regierung am Dienstag mitteilte.
Das neue UMA-Erstaufnahmeheim soll die Gemeinden entlasten. Heute würden UMA nicht in allen Gemeinden alters- oder situationsgerecht und kostengünstig untergebracht. Die Betreuung sichere der Verein Erlenhof; Miete und Betreuung finanziere der Bund voll. Innert sechs Monaten sollen die UMA den Gemeinden zugewiesen werden.
In Aussicht gestellt wird eine entsprechend «angepasste Beschulung» im Heim, namentlich «Deutschunterricht und sozialpädagogische Begleitung». Dies sei nötig, weil die meisten UMA als Volljährige definitiv in der Schweiz blieben.
Im laufenden Jahr habe der Kanton Baselland bis Ende November insgesamt 79 UMA zugewiesen bekommen, hiess es weiter – die Hälfte mehr als im Vorjahr. Dank der maximal halbjährigen Verweildauer soll das neue Heim «laufend freie Plätze» haben.
Die Befristung des Pilotprojektes erklärt die Regierung mit der unsicheren Prognose der UMA-Zahlen. Zudem sei das umgenutzte Gebäude nur bis Ende 2017 verfügbar. Ein Dauerbetrieb durch den Kanton widerspräche überdies der Aufgabenteilung.
Einige Kantone haben bereits spezielle Unterkünfte für UMA. Basel-Stadt etwa hat seit 1992/93 die «WUMA», eine Wohngruppe mit derzeit 15 Plätzen.