Regierung lehnt Passerelle zum Klybeckquai ab

Das Klybeckquartier soll einen direkten Zugang zum Rhein erhalten, forderte die BastA!-Grossrätin Heidi Mück. Die Regierung will davon jedoch nichts wissen.

Visualisierung der FHNW: So hätte die Passerelle über die Geleise am Klybeckquai aussehen können.

(Bild: FHNW)

Das Klybeckquartier soll einen direkten Zugang zum Rhein erhalten, forderte die BastA!-Grossrätin Heidi Mück. Die Regierung will davon jedoch nichts wissen.

Wer vom Klybeckquartier an den neubelebten Klybeckquai will, muss einen Umweg machen. Denn zwischen Quartier und Rhein liegen Gleise der Hafenbahn. Den Bau einer Passerelle, die dem Quartier einen direkten Zugang zum Rhein verschafft hätte, lehnt die Regierung aber ab.

Die BastA!-Grossrätin Heidi Mück hatte einen Anzug eingereicht, der die Regierung aufforderte, einen erleichterten Zugang zum Klybeckquai zu prüfen – in Form einer Brücke oder Passerelle über die Geleise. Auch die IG Klybeckinsel forderte einen direkten Zugang zum Rhein – nicht zuletzt, weil in jüngster Vergangenheit zahlreiche Projekte am Klybeckufer entstanden waren und eine Passerelle auch Besucher aus dem benachbarten Quartier angelockt hätte. Architektur- und Bauingenieurstudenten der FHNW lieferten dazu bereits Projektideen.



Beim Rhein, aber keinen Zugang zum Rhein: Inselstrasse im Klybeckquertier

Inselstrasse im Klybeckquertier: Hier sollte ein Übergang über die Bahngleise entstehen. (Bild: Dominique Spirgi)

Mück schlug vor, auf der Höhe der Insel- oder Ackerstrasse eine Passerelle zu bauen. Der Regierungsrat schreibt nun in einer Kurzmitteilung am Dienstag, die Kosten für eine solche Brücke über die Geleise würden 600’000 Franken betragen.

Als zweite Variante prüfte die Regierung auch einen ebenerdigen Übergang, wie David Rinderknecht vom Bau- und Verkehrsdepartement mitteilt. Diese Variante hätte 200’000 Franken gekostet. Da die Rangiergleise in Betrieb sind, hätte dieser Übergang jedoch nur am Wochenende benutzt werden können.

Der Regierungsrat kommt deshalb zum Schluss, «dass keine der beiden möglichen Varianten eine befriedigende Lösung darstellt». Man anerkenne das Begehren zwar, heisst es in der knappen Mitteilung, die Investitionen in Höhe von 600’000 respektive 200’000 Franken seien jedoch dafür nicht gerechtfertigt. Der Regierungsrat möchte den Anzug deshalb abschreiben lassen.

«Schon für Dümmeres Geld ausgegeben»

Mück zeigt sich enttäuscht vom Entscheid der Regierung. Sie wolle sich gegen die Abschreibung ihres Vorstosses wehren. Zu der 200’000 Franken teuren Variante eines ebenerdigen Übergangs sagt sie: «Wir haben schon für Dümmeres Geld ausgegeben.» Wenn es tatsächlich nur 200’000 Franken wären, würde man das Geld doch zusammenbekommen. «Eine Möglichkeit wäre auch, dass man ‹Investoren› im Quartier sucht.»

Im April hatte Regierungspräsident Guy Morin noch mit Blick auf eine provisorische Passerelle gegenüber der TagesWoche gesagt: «Eine zusätzliche Verbindung für die bessere Erreichbarkeit des Quartiers ist absolut sinnvoll, bis die definitive Erschliessung sichergestellt ist.»

Für den Moment, so scheint es, stellen die Geleise für die Regierung jedoch ein unüberwindbares Hindernis dar. Den Bewohnern des Klybeckquartiers bleibt derweil nur der Umweg über den Altrheinweg.



Die Bahngleise zwischen Klybeckquartier und Rhein stellen für die Regierung ein unüberwindbares Hindernis dar.

Die Bahngleise zwischen Klybeckquartier und Rhein stellen für die Regierung ein unüberwindbares Hindernis dar. (Bild: Geodaten Kanton Basel-Stadt)

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