In Baselland startet das erste Projekt im Rahmen der von der Regierung im Mai 2012 verabschiedeten Wasserstrategie: Zusammen mit der Eawag will der Kanton Belastungen und Gefährdungen des Grund- und Trinkwassers und Strukturmängel der Wasserversorgungen untersuchen.
Mit der Wasserstrategie will die Regierung die Aktivitäten und Verantwortungen der Behörden im Wasserbereich koordinieren, wie Alberto Isenburg, Leiter des Amtes für Umweltschutz und Energie (AUE), am Montag vor den Medien sagte. Eine Umsetzungsmassnahme ist nun das Projekt «Regionale Wasserversorgung Basel-Landschaft 21».
Dabei werden Belastungen, Gefährdungen und strukturelle Defizite in der Trinkwasserversorgung anhand von Modellregionen aus rund 30 Gemeinden ermittelt. Daraus sollen dann Lösungen zur Sicherung der Trinkwasserqualität erarbeitet werden, die auch für die übrigen der rund 80 Wasserversorgungen im Kantonsgebiet angewendet werden können.
Projektpartner Eawag
Unterteilt ist das Vorhaben in sechs Teilprojekte. Untersucht werden das Trinkwasser aus Karstgebieten und die mikrobiologische Trinkwassersicherheit, flussnahe Trinkwasserfassungen, das Wassermanagement im Hardwald, die Trinkwasseraufbereitung im Hardwald und die Wasserversorgungsstruktur im Kanton. Zudem soll danach das gewonnene Wissen an Praktiker weitergegeben werden.
Partner des Kantons beim Projekt ist die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), eine der Forschungsanstalten des ETH-Bereichs. Projektleiter sind Adrian Auckenthaler vom AUE sowie Urs von Gunten, Professor und Leiter des Kompetenzzentrums Trinkwasser an der Eawag.
Beim dreijährigen Vorhaben sind weiter die Abteilung für Angewandte umd Umweltgeologie der Universität Basel, der Trinkwasserversorger Hardwasser AG sowie die Wasserversorgungen und Gemeinden der einbezogenen Modellregionen dabei. Zudem begleiten auch Vertreter des Bundes und der Basler Chemie das Projekt.
Gelder aus Trinkwasserfonds
Die Gesamtkosten betragen rund 5,3 Millionen Franken. Davon wird mit 4,3 Millionen Franken der Grossteil aus dem Trinkwasserfonds bezahlt. Diesen hatten die Chemiefirmen Ciba (heute BASF), Novartis und Syngenta 2010 vor der Abstimmung über die umstrittene Sanierung von Muttenzer Alt-Deponien mit 20 Millionen Franken geäufnet.
Von den restlichen Projektkosten übernehmen die Eawag 700’000 Franken und der Kanton über die AUE-Rechnung 300’000 Franken. Die Staatsrechnung werde somit kaum belastet, sagte Isenburg. Das Projekt sei in der Schweiz neuartig, hiess es zudem; das Eawag erwartet, dass es über die Kantonsgrenzen hinaus ausstrahlen wird.