Von den Super-League-Teams, die heute den Sechzehntelfinal im Schweizer Cup bestreiten, scheint der FC Basel die schwerste Aufgabe vor sich zu haben. Er trifft auf Winterthur, den Challenge League-2.
Zum vierten Mal stehen sich Winterthur und Basel im Cup gegenüber (heute 14.00 Uhr). Der Schweizer Meister setzte sich in den bisherigen Duellen jeweils immer mit 2:1 durch. Vor allem die letzten beiden Niederlagen waren für die Zürcher schmerzhaft: 1975 verloren sie den Final nach Verlängerung durch einen Gegentreffer in der 115. Minute. Vor zweieinhalb Jahren unterlagen sie im Halbfinal. Marco Streller und Alex Frei trafen für den Gast; Kristian Kuzmanovic verkürzte Sekunden vor dem Schlusspfiff. Der FCW haderte nach der Partie vor allem mit der ungenügenden Chancenverwertung und Schiedsrichter Alain Bieri, der ihnen kurz vor der Pause einen Penalty unterschlagen hatte.
8500 Zuschauer verfolgten das letzte Aufeinandertreffen zwischen Winterthur und Basel 2012 auf der Schützenwiese. So viele werden es am Sonntag nicht sein. Weil das Stadion umgebaut und Super-League-tauglich gemacht wird, konnten nur 5000 Tickets abgesetzt werden. Die Partie in einem anderen Stadion durchzuführen, sei nicht in Frage gekommen, sagt Winterthurs Geschäftsführer Andreas Mösli auf der Klub-Website: «Vielleicht wäre es in Basel lukrativer und einfacher für uns, aber wir wollen das Spiel gewinnen – und das geht nur auf der Schützenwiese.»
Der FC Winterthur, nach acht Runden mit 16 Toren die treffsicherste Mannschaft der Challenge League, wird versuchen, den Favoriten nervös zu machen. Dafür dürfte es weniger benötigen als auch schon. Ein Weiterkommen ist ohnehin Pflicht für den FCB, der in den letzten drei Jahren im Cup immer den Final erreicht hat. Für zusätzlichen Druck sorgen die letzten Niederlagen – in der Meisterschaft bei GC und in der Champions League bei Real Madrid. «Das ist ein anderer Wettbewerb», weist FCB-Coach Paulo Sousa irgendwelche Zusammenhänge zwischen den Partien von sich. «Es gibt keine Verunsicherung in der Mannschaft.»
Xamax träumt vom Coup gegen GC
Die Grasshoppers reisen nach dem Erfolg gegen Basel mit neuem Selbstvertrauen nach Neuenburg. Dort treffen sie heute auf dem Kunstrasen der Maladière auf den dreifachen Cupsieger Xamax, der nach seinem Konkurs mittlerweile in der Promotion League spielt. «Dieser Gegner ist gefährlich. Wir müssen enorm aufpassen», warnt GC-Coach Michael Skibbe. Xamax hat einige Spieler im Kader, die schon Super-League-Fussball gespielt haben, wie etwa der Goalie Laurent Walthert, Verteidiger Jérôme Schneider und Spielmacher Charles-André Doudin.
Nach einem missglückten Start in die Saison reihte Xamax in der Promotion League zuletzt drei Siege aneinander. Präsident Christian Binggeli glaubt an einen Cup-Exploit seiner Mannschaft: «Ich bin ein Träumer. Ich habe den Spielern gesagt, dass ich in den Final will. Ich bin überzeugt, dass jeder alles geben wird, und wir deshalb auch eine Chance gegen die Grasshoppers haben.» Zumindest das letzte Duell der beiden Teams ging an Xamax: 2011, wenige Monate vor dem Konkurs, siegten die Neuenburger im Letzigrund 1:0.