Iraker sitzen offenbar in der Schweiz wegen IS-Ableger in U-Haft

Eine IS-Zelle in der Schweiz, ein neuer Wirtschaftsverband und eine Studie zu Sozialfirmen: Das und mehr steht heute in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen im Überblick:

Offenbar mit Ableger in der Schweiz: Terrormiliz IS (Archiv) (Bild: sda)

Eine IS-Zelle in der Schweiz, ein neuer Wirtschaftsverband und eine Studie zu Sozialfirmen: Das und mehr steht heute in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen im Überblick:

«NZZ am Sonntag»:

Seit letztem Frühling sitzen in der Schweiz offenbar drei irakische Staatsangehörige aus dem Mittelland in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, eine Zelle der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gegründet und über diese den IS finanziell und logistisch unterstützt zu haben. Formell wirft ihnen die Bundesanwaltschaft (BA) Beteiligung an einer kriminellen Organisation und deren Unterstützung vor. Die BA äussert sich mit Verweis auf das Amts- und Untersuchungsgeheimnis nicht zum Verfahren. Das Bundesstrafgericht hatte im Rahmen von Beschwerdeverfahren mit dem Fall zu tun. Bislang war lediglich bekannt, dass die Schweiz gegen vier sogenannte Dschihad-Reisende ermittelt.

«SonntagsBlick»/«SonntagsZeitung»:

Mit den Razzien bei Terrorverdächtigen in Kosovo von vergangener Woche ist auch der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) ins Schlaglicht geraten. So soll einer der in Pristina Verhafteten enge Kontakte zum IZRS pflegen. Er sitzt offenbar zusammen mit IZRS-Präsident Nicolas Blancho im internationalen Netzwerk Association des Savants Musulmans (ASM). Insgesamt neun ähnliche international vernetzte Vereine mit Sitz in der Schweiz soll Blancho in den letzten Jahren gegründet haben.

«Le Matin Dimanche»/«SonntagsZeitung»:

Über 40’000 Velos werden jährlich in der Schweiz gestohlen. Der Anteil aufgeklärten Fälle beträgt 1,3 Prozent, das ergibt weniger als 500 Velos im ganzen Land. Doch der Schaden ist enorm: Jahr für Jahr zahlen die Versicherungen 60 Millionen Franken, um die Bestohlenen zu entschädigen.

«NZZ am Sonntag»:

Obwohl die EU die Schweiz im Juli wissen liess, sie werde nicht über die Prinzipien der Personenfreizügigkeit verhandeln, will der Bundesrat offenbar einen Verhandlungsversuch starten: Anfang Oktober soll ein Mandat für Verhandlungen mit Brüssel über die Zuwanderungsinitiative verabschiedet werden. Der Mandatsentwurf verlangt Kontingente und Obergrenzen für Zuwanderer aus der EU. Parallel dazu sollen die Schweizer Diplomaten in Brüssel sondieren, wie allfällige Zuwanderungsbeschränkungen innerhalb des bestehenden Abkommens über die Personenfreizügigkeit umgesetzt werden könnten.

«SonntagsZeitung»:

Konkurrenz für Economiesuisse: SVP-Vertreter wollen offenbar einen neuen Wirtschaftsverband gründen. Kern der Organisation sollen rund ein Dutzend grösserer Schweizer Unternehmen sein. Ziel der Partei ist es einerseits, unter dem Projektnamen «Schweizer Unternehmerverband SUV» ein Vehikel zur Kampagnen-Finanzierung zu schaffen, um nicht mehr von der Economiesuisse abhängig zu sein. Anderseits soll der Wirtschaftsdachverband «gespalten» werden. Laut Parteipräsident Toni Brunner würde der neue Verband «in der SVP eine verlässliche wirtschaftspolitische Kraft» sehen. Vorgesehen ist eine Geschäftsstelle mit einem Budget von mehreren Hunderttausend Franken.

«Schweiz am Sonntag»:

Im Rahmen der jüngsten Medienberichte über steigende Kosten für die Gemeinden bei der Sozialhilfe stehen die Sozialfirmen im Fokus. Laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana und der Fernfachhochschule Schweiz gibt es in der Schweiz 400 solcher Firmen. Sie haben insgesamt rund 10’000 Angestellte, welche 43’000 hilfsbedürftige Menschen betreuen. Ihr Umsatz beträgt 630 Millionen Franken im Jahr. 40 Prozent der Betreuten haben eine geistige oder psychische Behinderung, weitere 40 Prozent beziehen Arbeitslosengeld, und rund 20 Prozent sind Sozialhilfebezüger.

«SonntagsZeitung»:

Die Leiterin der nationalen Konferenz der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB), Diana Wider, äussert sich skeptisch zum Anstieg der Zahl privater Firmen, die in der Schweiz Betreuungsangebote im Rahmen der Sozialhilfe anbieten. Sie plädiert daher für ein nationales Zertifikat für Sozialfirmen.

«SonntagsBlick»:

Kurz vor der Abstimmung im Parlament über eine zweite Gotthard-Strassenröhre übt der ehemalige Verkehrsminister Moritz Leuenberger Kritik am Vorgehen des Bundesrates. Für eine zweite Röhre müsse die Verfassung geändert werden. Denn der Alpenschutz sei in der Verfassung verankert. Mit dem geplanten Vorgehen zwinge man die Gegner zum Referendum. Eine gesetzliche Regelung reiche nicht, weil dieses zu einem späteren Zeitpunkt geändert und die Kapazität erhöht werden könnte.

«Ostschweiz am Sonntag»:

Der Exklusivvertrag der SBB mit Ticketcorner sorgt für Kritik. Die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter hat beim Bundesrat eine Interpellation eingereicht, weil sie den freien Wettbewerb in Gefahr sieht. Die Anbieter Starticket und Ticketportal seien seit Jahresbeginn vom SBB-Verkaufskanal mit seinem schweizweit verzweigten Schalternetz ausgeschlossen. Die SBB begründete ihre Vorgehen mit Effizienzsteigerung. Als Marktführer verfüge Ticketcorner national «über das grösste Angebot von Veranstaltungen».

«Le Matin Dimanche»:

Das schlechte Wetter hat den Schweizer Reiseunternehmen in diesem Sommer zugesetzt. Laut dem Direktor von Kuoni Schweiz, Marcel Bürgin, legen die Buchungen dafür im Herbst zu. Alleine beim Online-Buchungsportal hätten sich die Anfragen verdoppelt. Beliebteste Destinationen seien die Balearen, die Südtürkei, die griechischen Inseln, Zypern, die Kanaren, die Malediven, New York, Miami und Dubai. Überhaupt sei die Menschheit noch nie soviel gereist, was zu einem «globalen Wachstum» in der Branche führe.

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