BASF und Shell sollen Millionen zahlen in Brasilien

Wegen Gesundheits- und Umweltschäden an einem ehemaligen Chemiestandort in Brasilien sind die Konzerne BASF und Shell zu einer Millionen-Zahlung in einen Entschädigungsfonds verurteilt worden.

Eine brasilianische BASF-Tochter sieht sich in Brasilien mehreren Einzelklagen und einer Sammelklage gegenüber (Symbolbild) (Bild: sda)

Wegen Gesundheits- und Umweltschäden an einem ehemaligen Chemiestandort in Brasilien sind die Konzerne BASF und Shell zu einer Millionen-Zahlung in einen Entschädigungsfonds verurteilt worden.

Eine BASF-Sprecherin bestätigte am Dienstag in Ludwigshafen Medienberichte, wonach die BASF laut dem Urteil eines brasilianischen Gerichts vom vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Shell 490 Mio. Euro plus Zinsen hinterlegen muss.

Das Geld soll Arbeitern und ihren Angehörigen zu Gute kommen, die bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln Gesundheitsschäden erlitten haben. Die BASF wolle Einspruch einlegen, sagte die Sprecherin.

Langer Rechtsstreit

Der Rechtsstreit dauert bereits seit längerem an. Laut dem BASF-Geschäftsbericht 2011 sieht sich die brasilianische Tochter des Konzerns mehreren Einzelklagen und einer Sammelklage gegenüber. Insgesamt machen laut der Sprecherin mehr als 1000 frühere Mitarbeiter und Angehörige Ansprüche geltend. Die BASF hat den Standort in Paulinia im Jahr 2000 übernommen und zwei Jahre später geschlossen. Shell gehörte er bis 1995.

Bereits im August 2010 wurden BASF und Shell laut dem Geschäftsbericht erstinstanzlich zur Zahlung der 490 Mio. Euro plus Zinsen verurteilt, damit die Arbeiter Schmerzensgeld und Schadenersatz für Behandlungskosten erhalten.

Dagegen legte die BASF Berufung ein. Der Konzern hat in dem Zusammenhang auch Klage gegen Shell erhoben, da die Schäden vor dem Jahr 2000 verursacht worden seien. Dazu laufen auch Vergleichsverhandlungen. Zwischen 1995 und 2000 führte die US-Firma American Cyanamid den Standort, die dann von der BASF übernommen wurde.

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