Der Bau der Tramverlängerung der Basler Linie 8 nach Weil am Rhein (D) dürfte dank guter Ausschreibung und günstigem Wechselkurs billiger werden als budgetiert: Der Abrechnungs-Zwischenstand prognostiziere Einsparungen von bis zu 10,4 Millionen Franken, hiess es am Donnerstag.
Fast alle massgebenden Verträge seien inzwischen abgerechnet, teilte das baselstädtische Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) mit. Das mache nun eine «verlässliche Endkostenprognose» möglich. Die Tramverlängerung samt Zollhaus-Neubau soll am Ende 103,8 Millionen Franken plus Mehrwertsteuer (MWSt) kosten.
Bewilligt hatte der Grosse Rat für das ganze Projekt insgesamt 108,8 Millionen plus MWSt und Teuerung. Mit der inzwischen aufgelaufenen Teuerung liegt der bewilligte Kredit heute bei 114,3 Millionen Franken plus MWSt, wie es weiter hiess. So ergeben sich Einsparungen gegenüber dem Kreditrahmen von voraussichtlich 10,4 Millionen.
Die MWSt summiert sich im Schweizer Teil bei einem Satz von 7,6 oder 8,0 Prozent zu rund 5 Millionen, wie Gesamtprojektleiter Dejan Despotovic auf Anfrage sagte. Auf deutscher Seite sei der eigentliche Tramteil steuerbefreit; für den kleineren Rest wie das Zollhaus gelte die höhere deutsche MWSt. Gesamthaft kämen so rund 5,5 Millionen MWSt zusammen.
Von den Gesamtkosten entfallen gemäss den damaligen Vereinbarungen 55 Prozent auf den Schweizer Abschnitt und 45 Prozent auf den deutschen. So macht die Einsparung für den Schweizer Abschnitt gemäss Communiqué rund 5,6 Millionen Franken aus. Hier fielen so genante «funktionale Ausschreibungen» ins Gewicht, die Baufirmen günstige Lösungen und Synergien ermöglichten.
Kursdifferenz 26 Prozent
In Weil entstünden wegen des Euro-Kurses Einsparungen von rund 4,8 Millionen Franken. Dieser Projektteil werde zwar aufwändiger als ursprünglich angenommen, was aber durch den günstigen Euro-Kurs bei weitem kompensiert werde.
Gerechnet worden war mit einem Kurs von 1.65, doch abgerechnet werde jetzt mit 1.22, hiess es weiter. Die Kurs-Differenz zugunsten der in Franken bewilligten Krediten macht also 26 Prozent aus. – Die Einsparungen fliessen zurück an Basel-Stadt und die anderen Bauherren.
Noch zu vergeben sind Arbeiten für Perronabgänge am Bahnhof Weil. Da diese nur rund sieben Prozent der Gesamtkosten ausmachten, würden diese das Bild laut Communiqué «nur noch geringfügig verändern». Gültige Abschlusszahlen erwartet Despotovic frühestens 2019.
Gebaut werden diese Perronabgänge übrigens voraussichtlich erst 2018. Die Deutsche Bahn muss sie in ihre Planung so einfädeln, dass der Fahrplan noch aufgeht – während dem Bau wird das Tempo der passierenden Züge reduziert, was die Zahl gleichzeitig möglicher Baustellen pro Strecke beschränkt.