Basler Adrenalinschub in München

Kippt Basel nach Manchester United auch Bayern München aus der Champions League? Der Schweizer Meister wähnt sich in der Lage, die 1:0-Reserve im Rückspiel nicht zu verspielen.

Die Fussball-Schweiz hofft auf einen Coup des FC Basel in München (Bild: sda)

Kippt Basel nach Manchester United auch Bayern München aus der Champions League? Der Schweizer Meister wähnt sich in der Lage, die 1:0-Reserve im Rückspiel nicht zu verspielen.

Die Dimension ist auch für Basel neu. Mit seiner brillanten Champions-League-Kampagne hat der Schweizer Primus nicht nur ein Rekordpreisgeld eingespielt (über 16 Millionen Franken), für ihn interessiert sich inzwischen der halbe Fussball-Globus. Sogar in Rio befassen sich die TV-Experten mit jenem Verein, der den Koloss Manchester United auf wundersame Weise zum Sturz brachte.

Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes lässt derweil keine negativen Gedankenspiele zu. Er vertraut lieber der imposanten Heimbilanz: 16 der letzten 18 Partien in der Allianz-Arena hat die Equipe unter seiner Leitung gewonnen und dabei ein Torverhältnis von 59:7 erzielt. Das sind die Kennzahlen, die für ihn kursweisend sind: „Unsere Heimstärke stimmt mich zuversichtlich, dass wir den Viertelfinal erreichen werden.“ Ob mit oder ohne Bastian Schweinsteiger, wird erst im Verlauf des heutigen Tages entschieden.

Schweinsteiger, der am Samstag beim 7:1 gegen Hoffenheim ein 30-minütiges Comeback gegeben hatte, wand sich am Tag vor der Partie im Rahmen der Pressekonferenz bei der Frage, schaute immer wieder zu Trainer Jupp Heynckes hinüber und wollte vorerst keine Antwort geben. Schliesslich ergriff der Bayern-Trainer selber das Wort und erhob ein Loblied auf seinen Spielmacher: „Ich habe es schon einmal zu Saisonbeginn gesagt. Bastian gehört für mich in die gleiche Liga wie Xavi, Iniesta oder auch Busquets. Ich habe eine hohe Wertschätzung, er ist sehr wichtig für das Team und kann Impulse auf und ausserhalb des Spielfeldes geben.“

Ob Schweinsteiger, der erst seit fünf Tagen wieder mit dem Team trainiert, nach fünfwöchiger Pause heute in der Startformation steht, wollte aber auch Heynckes nicht preisgeben. „Ich muss erst abwarten, wie sich die angeschlagenen Spieler, allen voran Mario Gomez, erholt haben.“ Erneut direkt angesprochen, ob er von Beginn weg spiele, meinte Schweinsteiger dann mit einem weiteren langen Blick zum Trainer nur: „Wir sind ehrlich zu einander. Wenn der Trainer was entscheidet, wird das akzeptiert, da bin ich nicht sauer.“

Auch beim FC Basel drängt sich eigentlich keine Änderung gegenüber dem erfolgreichen Hinspiel am 12. Februar auf. Philipp Degen hat zwar am Samstag gegen die Grasshoppers gespielt und beim 2:0 gar einen Treffer erzielt. Gegen die Bayern dürfte jedoch wieder Markus Steinhöfer auf die rechte Abwehrposition rücken und der Südkoreaner Joo Ho Park auf der linken Seite verteidigen. Park hatte im Hinspiel gegen Arjen Robben eine hervorragende Partie abgeliefert.

Möglich wäre auch ein Einsatz von Valentin Stocker von Beginn weg auf der linken Seite im Mittelfeld. Angesichts des zu erwartenden Sturmlaufes der Bayern ab der ersten Minute ist aber wohl eher damit zu rechnen, dass FCB-Coach Heiko Vogel zu Beginn auf Fabian Frei setzt und Stocker, der nach seiner langen Verletzungspause noch nicht fit für 90 oder 120 Minuten sein dürfte, erst im Verlauf der Partie zum Einsatz bringt. Auch Jacques Zoua, der gegen GC im linken Mittelfeld zum Einsatz kam, dürfte wie im Hinspiel wieder eine Jokerrolle erhalten.

Nächster Artikel