Galenica setzt den Wachstumstrend der letzten Jahre fort

Der Medikamentenhersteller und Apothekenbetreiber Galenica hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich. Ob sich die Gewinne jedoch auch in Zukunft im zweistelligen Prozentbereich steigern lassen werden, ist angesichts der hohen geplanten Investitionen fraglich.

Einblick in das Distributionszentrum des Medikamentenverteilers Galexis, einer Galenica-Tochter (Archiv) (Bild: sda)

Der Medikamentenhersteller und Apothekenbetreiber Galenica hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich. Ob sich die Gewinne jedoch auch in Zukunft im zweistelligen Prozentbereich steigern lassen werden, ist angesichts der hohen geplanten Investitionen fraglich.

Wie in den Jahren zuvor hat auch 2011 die Medikamentensparte über drei Viertel zum Betriebsgewinn beigesteuert, während sie mit 584,3 Mio. Fr. nur einen Fünftel des Umsatzes generierte. Die grössten Gewinntreiber seien dabei weiterhin die Eisenpräparate Ferinject und Venofer gewesen, teilte Galenica-Chef David Ebsworth am Dienstag an der Medienkonferenz in Bern mit.

In Ferinject, das 23 Prozent Umsatzplus verzeichnete, steckt Galenica nach wie vor grosse Hoffnungen. Allen voran der amerikanische Markt weise grosses Potenzial auf, sagte Ebsworth. Im vergangenen Oktober wurde bei der US-Gesundheitsbehörde der Marktzulassungsantrag gestellt, einen Entscheid erwartet Galenica bis August 2012.

Investitionen bleiben hoch

Damit die Medikamentensparte in Zukunft weiter wachsen kann – 2011 tat sie dies umsatzmässig um 1 Prozent – will Galenica tüchtig in Forschung und Entwicklung (R&D) investieren. 2011 betrug der in R&D investierte Betrag 130,4 Mio. Franken, in den nächsten Jahren soll er ähnlich hoch bleiben.

„Galenica hat verschiedene Produkte in der Pipeline, die demnächst in die Phase klinischer Tests eintreten werden“, erklärte Ebsworth. Dazu zählt er etwa den Phosphatbinder auf Eisenbasis mit dem Projektnamen PA21 oder den Wirkstoff BG-12, der zur Behandlung von Multipler Sklerose verwendet werden soll. BG-12 wird gemeinsam mit dem amerikanischen Partner Biogen Idec entwickelt.

Apotheken- und Logistikgeschäft im Plus

Probleme bereiteten der Medikamentensparte wie auch dem Logistik- und Apothekengeschäft von Galenica der zunehmende staatliche Druck zur Senkung der Gesundheitskosten, die gesamtwirtschaftliche Lage sowie der starke Franken. Besonders in den grenznahen Apotheken seien viele Kunden zum Medikamentenkauf ins Ausland ausgewichen, erklärte Ebsworth.

Trotzdem erzielte das Apothekengeschäft mit seinen schweizweit 450 Filialen einen Umsatz von 1,12 Mrd. Franken, was einem Wachstum von 2,6 Prozent entspricht. Zum Galenica-Apothekennetz gehören Marken wie Amavita, Coop Vitality und Sun Store sowie unabhängige Apotheken. Insgesamt steuerte das Apothekengeschäft rund einen Sechstel zum Betriebsgewinn bei.

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