Das Antikenmuseum Basel feiert am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen mit einem grossen Jubiläumsfest. Künftig will sich das einzige Museum in der Schweiz, das sich ausschliesslich der klassischen Antike widmet, als kulturhistorisches Museum positionieren.
Die Globalisierung, die weltweite Vernetzung und die ethnische Diversität der Gesellschaft erfordere eine Neuausrichtung des Museums, sagte Direktor Andrea Bignasca am Montag vor den Medien. Ähnlich wie im griechischen Theater des 5. Jahrhunderts brauche es die Auseinandersetzung mit dem politischen System oder die Reflexion über Heimat und Errungenschaften.
Das Museum wolle «mit der Erfahrung der Antike an der aktuellen Diskussion teilnehmen», schreibt Bignasca in der Jubiläumspublikation. Die Antike sei Fundament und Anregung für die Gegenwart. Dies wird auch in der Jubiläumsschrift dargelegt: Anhand von 50 Werken aus der Sammlung wird die Bedeutung der Antike für die heutige Gesellschaft aufgezeigt.
Mit einem neuen Logo startet die erweiterte Direktion in die Zukunft. Zu den Neuerungen gehören zudem ab Mitte Januar Abendöffnungszeiten: Jeweils am Donnerstag und am Freitag ist künftig das Museum bis 22 Uhr offen. Ab 19 Uhr ist der Museumseintritt gratis.
Basler Initianten
Das Antikenmuseum präsentiert 5000 Jahre alte Kulturgüter aus dem Mittelmeerraum. Weitere Schwerpunkte der Sammlung bilden Objekte aus Ägypten, dem Vorderen Orient, Griechenland und Italien von 4000 v. Chr. bis 400 n. Chr.
Das Antikenmuseum war 1966 eröffnet worden. Antreiber für die Museumsgründung waren Archäologen und Wirtschaftsführer aus Basel. Sie stellten ihre privaten Sammlungen dem Kanton zur Verfügung und unterstützten finanziell die baulichen Massnahmen.
Später kamen bedeutende Schenkungen hinzu, wie die renommierte Antikensammlung von Peter und Irene Ludwig. Seit 1981 heisst denn auch das Museum offiziell Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig.
Grösste Ägyptensammlung
Weitere Schenkungen ergänzten oder erweiterten die Sammlung. Mehrmals wurde das Museum erweitert, zuletzt 2001, als ein 600 Quadratmeter grosser Saal unter dem Hof des Museum gebaut wurde. Dieser beherbergt die grösste ägyptische Sammlung der Schweiz.
Nicht verschont blieb das Museum von Unannehmlichkeiten: 2011 übergab das Antikenmuseum ägyptischen Behörden ein Grabrelief, das zehn Jahre zuvor aus einem ägyptischen Antikenlager gestohlen worden war. Die Rückgabe erfolgte auf Initiative des Antikenmuseums, das wissenschaftliche Untersuchungen in Auftrag gegeben hatte.