Die Basler Regierung wollte die Skulpturhalle aus Spargründen schliessen lassen. Das Antikenmuseum Basel hat nun aber eine Lösung gefunden, wie sie den Ableger retten kann. Allerdings musste hierfür die Stelle der Leiterin geopfert werden.
Hier ist der Name schon fast Programm.
Als «Grenzenlos grausam» empfanden viele Basler Freunde der Antike den Beschluss der Basler Regierung, das Budget des Antikenmuseums Basel um 200’000 Franken zu kürzen, mit der Folge, dass das staatliche Museum seine Skulpturhalle hätte schliessen müssen.
«Grenzenlos grausam» lautet auch der Titel der (vorerst) letzten Sonderausstellung in den Räumen an der Mittleren Strasse, die noch bis zum 29. Januar 2017 dauert. Danach fehlt eigentlich das Geld für den Weiterbetrieb der Aussenstelle des Museums.
Die Tage der Skulpturhalle schienen also gezählt. Denn auch ein vorgezogenes Budgetpostulat aus dem Grossen Rat, das einen Verzicht auf den Sparbeschluss forderte, brachte nichts. Die Regierung ging nicht darauf ein.
Weiter geht’s dank Damenopfer
Das Antikenmuseum hat nun aber einen Weg gefunden, die Skulpturhalle trotz des Sparbeschlusses über die Runden zu bringen. Allerdings dürften Sonderausstellungen kaum mehr oder nur noch im zurückhaltenden Mass möglich sein, sagt Museumsdirektor Andrea Bignasca. Und es waren Opfer nötig.
Das schwerwiegendste Opfer ist, dass die Leiterin der Skulpturhalle und langjährige Museumsmitarbeiterin Ella van der Meijden gehen muss. «Grenzenlos grausam» war also die letzte Sonderausstellung, die sie kuratierte.
Eingeschränkt werden müssen auch die Öffnungszeiten der Aussenstelle. Die Skulpturhalle Basel wird ab 2017 nur noch während wenigen Stunden pro Woche geöffnet sein (Dienstag von 8 bis 12 Uhr, Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und Samstag von 17 bis 22 Uhr). Der Eintritt wird frei sein.
Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft
Hoffnungsvoll ist der Blick, den die Museumsleitung in die mittel- bis längerfristige Zukunft richtet. Voraussichtlich 2022 wird das Naturhistorische Museum Basel seinen Neubau beim St. Johann-Bahnhof beziehen. Dadurch werden die Räume im Basler Ur-Museum an der Augustinergasse frei.
Obwohl noch keine konkreten Beschlüsse gefällt wurden, herrscht breite Übereinkunft, dass dann das Antikenmuseum samt seiner Skulpturhalle in die alten Museumsräume ziehen wird.
Die Gipsabgüsse berühmter antiker Plastiken kämen also wieder dorthin, wo sie ursprünglich mal untergebracht waren. Fast hundert Jahre bevor das eigentliche Antikenmuseum gegründet worden ist.
Viel konkretes kann beziehungsweise darf Museumsdirektor Bignasca im Moment noch nicht sagen. Nur soviel: Offensichtlich wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, die verschiedene Variantenskizzen beleuchtete. Bignasca liess durchblicken, dass sich eine Variante darunter befinde, die bei ihm auf grossen Zuspruch gestossen sei.
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Ein Artikel zum 50. Geburtstag des Antikenmuseums Basel und Sammlung Ludwig folgt.