Das Basler Büro Focketyn del Rio studio hat den Architekturwettbewerb zur Öffnung der Basler Kaserne zum Rhein und zur Gesamtsanierung der Anlage gewonnen. Ihr Projekt «Ein Haus für alle. Und das neue» wurde von der Jury aus 39 Vorschlägen zum Siegerprojekt erkoren.
Der Vorschlag des von Hans Focketyn und Miquel del Rio geleiteten Büros biete laut Urteil der Jury die besten Voraussetzungen, um die Projektziele zu erreichen, teilten Bau- und Verkehrs- sowie Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt am Mittwoch mit. Das Projekt nehme auch Rücksicht auf Grossveranstaltungen wie Basel Tatoo, Festivals und Herbstmesse auf dem Kasernenareal.
Weiter heisst es, der Vorschlage überzeuge «mit präzisen und äusserst intelligenten Eingriffen in den Bestand». Er öffne das Kasernenareal sowohl seitlich beim Kirchenbau als auch grosszügig im Parterregeschoss des Hauptgebäudes. Umbau und Umnutzung des Hauptbaus der alten Basler Kaserne sollen laut der Mitteilung ab 2016 erfolgen.
Kosten von rund 30 Millionen
Das Kasernenhauptgebäude umfasst etwa 9000 Quadratmeter Geschossfläche. Gemäss Vorabklärung wird für dessen Umbau und Sanierung mit Kosten von ungefähr 30 Millionen Franken gerechnet. Neben der neuen öffentlichen Fussgängerverbindung zum Rhein hin sind dabei weitere Massnahmen vorgesehen.
So sollen unter anderem die Gebäudehülle saniert, das Gebäude erdbebensicher gemacht, das Innere saniert, die Gebäudetechnik erneuert und neue sanitäre Anlagen eingebaut werden. Weiter soll das Haus für kulturelle Nutzungen umgestaltet werden, und neue Nutzungen wie Gastrobetriebe auf der Rhein- und Platzseite sollen hinzukommen.
Das Hauptgebäude soll dabei «künftig auch in der Vertikalen bespielt werden»: Der Veranstaltungsraum im dritten Obergeschoss habe durch die Ausdehnung bis in den Dachraum eine brauchbare Raumhöhe für verschiedene Nutzungen. Das entstehende Zentrum solle sich im übrigen ins Quartier einfügen und bereits bestehende Nutzungen aufgreifen.
Vom Grossen Rat beschlossen
Der Architekturwettbewerb wurde vom Basler Grossen Rat vergangenen März zusammen mit einem Planungskredit von 2,3 Millionen Franken für Sanierung und Umbau der Kaserne beschlossen. Der Beschluss stützte sich auf einen Gegenvorschlag der Regierung zur Initiative «Öffnung zum Rhein» des Komitees «Kulturstadt Jetzt», die danach zurückgezogen wurde.
Das Kasernenareal wird heute von unterschiedlichsten Bevölkerungsteilen genutzt. Zu den auf dem Areal tätigen Institutionen gehören namentlich die Kulturinstitution Kaserne Basel und das Junge Theater Basel. Das jährliche Besucheraufkommen auf dem Areal wird in der Mitteilung mit mehreren 100’000 Personen angegeben.