Das auf Altersmedizin spezialisierte Felix Platter-Spital in Basel soll von Grund auf neu gebaut werden. Bis 2018 soll auf dem heutigen Spitalareal für 200 Millionen Franken ein Neubau mit 240 Betten entstehen. Bestehende Gebäulichkeiten sollen danach für Wohnzwecke umgenutzt werden.
Der am Mittwoch den Medien vorgestellte Neubau vereint sämtliche Räumlichkeiten für die ambulanten und stationären Bereiche sowie für Lehre und Forschung unter einem Dach. Ein solches Spital für die Altersmedizin der Zukunft zu bauen, sei eine einmalige Chance, sagte Spitalchefin Ursula Fringer.
Baubeginn Mitte 2015
Realisiert werden soll der Neubau auf einem rund 18’000 m2 grossen Teilstück des insgesamt 53’000 m2 umfassenden Spitalareals. Die Parzelle an der Verzweigung Burgfelderstrasse/Luzernerring ist in den letzten Monate für das Vorhaben bereitgestellt worden.
Der Baubeginn ist für Mitte 2015 terminiert. Drei Jahre später soll das neue Spital bezugsbereit sein. Während der Bauphase geht der Betrieb im Spital ohne Einschränkungen weiter.
Der Neubau ersetzt das 1967 erstellte Spitalgebäude, das den baulichen und betrieblichen Anforderungen nicht mehr genüge. Die Zahl der Betten wird im neuen Spital gegenüber dem aktuellen Stand um 90 auf 240 reduziert.
Alles unter einem Dach
Vorgesehen sind ausschliesslich Doppelzimmer. Im viergeschossigen Neubau werden neben dem stationären Bereich auch alle notwendigen ambulanten und diagnostischen Einrichtungen untergebracht.
In den Neubau integriert werden auch die Tagesklinik, das Basler Mobility Center und die Memory Clinic. Als Novum kommt zudem eine Arztpraxis hinzu. Als grösstes Zentrum der Schweiz für universitäre Altersmedizin und Rehabilitation sei das Felix Platter-Spital in seiner Art einzigartig, hiess es an der Medienkonferenz.
Für den Neubau hat das per 2012 aus der Kantonsverwaltung ausgegliederte Felix Platter-Spital einen Gesamtleistungswettbewerb ausgeschrieben, der vom Entwurf bis zur Realisierung geht. Gewonnen hat eine deutsch-schweizerische Arbeitsgemeinschaft, deren Projekt vor den Medien in den höchsten Tönen gelobt wurde. Sowohl die Jury wie auch der Verwaltungsrat entschieden sich einstimmig dafür.
Offen für Baselland
Auslöser des Neubaus ist das Scheitern eines 911 Millionen Franken teuren Spital-Grossprojekts der beiden Basel. Geplant waren ein Neubau des Kantonsspitals Bruderholz sowie ein Geriatriezentrum der beiden Kantone. Weil das Projekt der Baselbieter Regierung zu teuer war, wurde es 2012 beerdigt.
Umgehend nahm der Stadtkanton in der Folge den Neubau des Felix Platter-Spitals in Angriff. In diesem stammen heute rund 15 Prozent der Patienten aus dem Kanton Baselland. Die Verantwortlichen können sich gut vorstellen, dass dieser Anteil in Zukunft steigen wird. Das Einzugsgebiet des Spitals reiche über die Grenzen Basels hinaus, hiess es an der Medienkonferenz.
Bei Bedarf könne der Neubau auch schon von Anfang an oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt problemlos um eine Etage aufgestockt werden. So gäbe es Platz für zwei weitere Stationen mit je 40 Betten.
Neuer Wohnraum auf Spitalareal
Gute Noten erhielt der Neubau namentlich auch in gestalterischer und städtebaulicher Hinsicht. Laut der Jury fügt sich das Projekt extrem gut ins Quartier ein. Auch gehe es respektvoll mit dem Altbau um.
Dies ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil das bestehende Spitalgebäude sowie die beiden Schwesternhäuser nach dem Bezug des Neubaus für Wohnzwecke umgenutzt werden sollen. Die drei Gebäude sowie kleinere und ältere Nebenbauten des Felix Platter-Spitals sind im Inventar der schützenswerten Bauten der Basler Denkmalpflege verzeichnet.
Nach Angaben von Christian Mehlisch von Immobilien Basel-Stadt sind neben den Umnutzungen auch neue Wohnhäuser geplant. Die Suche nach Partnern für die schon im neuen Richtplan vorgesehene Entwicklung des Spitalareals zu einem Wohngebiet soll 2015 aufgenommen werden. Voraussichtlich 2016 soll dem Grossen Rat ein Bebauungsplan unterbreitet werden.
Entstehen soll auf dem Spitalareal erschwinglicher Wohnraum, wie Mehlisch auf Nachfrage sagte. Zum Zuge kommen könnten dabei auch Genossenschaften.