Basler Forscher entdecken eine neue Schlangenart und warnen bereits vor dem Aussterben der Art

Sie sieht aus wie eine Kreuzotter, ist aber keine: Vipera walser heisst die neue Schlangenart. Entdeckt haben sie Forscher der Uni Basel in den italienischen Alpen. Ihr Lebensraum ist allerdings bedroht.

(Bild: Sylvain Ursenbacher, Universität Basel)

Sie sieht aus wie eine Kreuzotter, ist aber keine: Vipera walser heisst die neue Schlangenart. Entdeckt haben sie Forscher der Uni Basel in den italienischen Alpen. Ihr Lebensraum ist allerdings bedroht.

Biologen der Universität Basel haben mit Kollegen in den westlichen italienischen Alpen eine bisher unbekannte Schlangenart entdeckt. Die neue Art namens Vipera walser ist jedoch gefährdet, warnen die Forscher.

Die neu entdeckte Viper kommt nur in zwei Gebieten in den Hochtälern des Ortes Biella im Piemont vor, wie die Universität Basel am Freitag mitteilte. Durch genaue Untersuchung der Morphologie und des Erbguts der Schlange konnten die Forscher nachweisen, dass es sich bei Vipera walser tatsächlich um eine neue Art handelt.

Sie sieht der Kreuzotter (Vipera berus) zwar äusserlich ähnlich, unterscheidet sich genetisch jedoch deutlich von dieser und anderen Vipernarten Westeuropas. Erkennen lasse sie sich in vielen Fällen anhand der Anzahl Schuppen am Kopfschild und um die Augen, so die Mitteilung.

Das Verbreitungsgebiet sei sehr klein und die Anforderungen der Schlange an ihren Lebensraum sehr spezifisch: Sie scheint offene, von Felsen durchzogene Flächen zu lieben, Wälder hingegen zu meiden.

Die neuentdeckte Schlangenart kommt nur in einem sehr begrenzten Gebiet (blau) in Norditalien nahe der Stadt Biella vor. (Bild: Universität Basel)

Schwindender Lebensraum

Die Vipera walser profitierte daher vermutlich von der Viehhaltung auf Naturweiden und der damit verbundenen Ausdehnung von Weiden und Heidelandschaften bis ins 19. Jahrhundert hinein, so die Forscher. Da die Naturweiden jedoch in den letzten 100 Jahren zurückgegangen sind und sich Waldgebiete im Alpenraum wieder ausgebreitet haben, schwand auch der Lebensraum der Schlange zunehmend.

Das bedeute eine unmittelbare Bedrohung dieser Art, schreibt die Uni Basel. Aber auch Trophäenjäger und Sammler seien ein Problem. Die Forscher empfehlen daher, die neu entdeckte Viper als gefährdete Art einzustufen. Nun wollen sie genauer untersuchen, welche Bedingungen die Schlange braucht und wie man sie am besten schützen könnte.

Die Basler Forscher und ihre italienischen und britischen Kollegen beschrieben die Vipera walser kürzlich im Fachblatt «Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research».

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Eine ausführlichen Bericht sowie weiteres Bildmaterial finden Sie in der Medienmitteilung der Universität.

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