Die Gesundheits- und Sozialkommission des Basler Grossen Rates ist in der Frage des beabsichtigten Universitären Zahnmedizin-Zentrums Basel (UZB) gespalten. Eine Mehrheit befürwortet die Schaffung des Zentrums. Eine Minderheit ist jedoch gegen die Auslagerung von Volks- und Schulzahnklinik aus der Verwaltung.
Die Kommission legte ihren Bericht zu dem von der Regierung im vergangenen November beantragten UZB-Gesetz am Freitag vor. Sie stimmte der Vorlage mit sieben zu fünf Stimmen zu, wie sie zudem in einer Mitteilung festhielt. Die Kommissionsminderheit erstellte darauf einen eigenen Minderheitsbericht.
Die Regierung will im neuen UZB die Schulzahnklinik, die Volkszahnklinik und die Universitätskliniken für Zahnmedizin zusammenführen. Darin sieht die Kommissionsmehrheit die Chance, ein schweizweit einmaliges Zentrum für Zahnmedizin zu schaffen, wie es in der Mitteilung heisst. Diese sei zwingend zu ergreifen.
Mit einem gemeinsamen Neubau könnten ohnehin nötige Investitionen konzentriert und Synergien genutzt werden. Der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis würde besser, das UZB würde einen grossen Gewinn für Mitarbeitende und Patienten bedeuten, und die universitäre Zahnmedizin wäre in Basel langfristig gesichert.
Minderheit sieht Gefahr für soziale Zahnmedizin
Die Minderheit befürchtet dagegen eine starke Gefährdung der sozialen Zahnmedizin aufgrund der verstärkten Gewinnorientierung im selbstständigen UZB. Ebenso befürchtet sie einen Abbau demokratischer Rechte und dass dem Parlament die Mitbestimmungskompetenz weitgehend entzogen würde.
Bei einer Fusion mit der Uni-Zahnmedizin würde aus Sicht der Minderheit die soziale Zahnmedizin in den Hintergrund rücken, heisst es in der Mitteilung weiter. Denn in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt stünden vermehrt betriebswirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, was zur Vernachlässigung der sozialpolitischen Anliegen führen könne.
Die Minderheit ist zwar ebenfalls für die Kooperation und räumliche Zusammenlegung der zahnmedizinischen Institutionen in Basel. Doch sollen dabei die Volks- und die Schulzahnklinik nicht aus der Verwaltung ausgelagert werden. Stattdessen soll die Regierung einen Zusammenzug in einem Neubau mit der Universität vertraglich regeln.
Neubau im Rosental-Quartier geplant
Die Universität plant für das UZB einen Neubau im künftigen Campus Rosental im Kleinbasel; das Siegerprojekt eines Architekturwettbewerbs ist am Mittwoch vorgestellt worden. Der Bau dürfte etwa 100 Millionen Franken kosten und soll auch den Umweltwissenschaften dienen. Bei einem Nein des Parlaments zum UZB könnte er laut der Uni aber auch für andere Zwecke genutzt werden.