Der Neubau des Universitätsspitals Basel mit dem umstrittenen 60-Meter-Turm hat eine weitere Hürde genommen: Der Basler Heimatschutz zieht das Urteil des Appellationsgerichts Basel-Stadt nicht ans Bundesgericht weiter. Baubeginn ist frühestens 2019.
Der Basler Heimatschutz sei zum Schluss gekommen, dass er juristisch «keine Chance habe», das Urteil anzufechten, bestätigte dessen Präsident einen Beitrag des Regionaljournals Basel von Schweizer Radio SRF vom Freitag. Der Verzicht geschehe aus formellen Gründen und in Absprache mit dem Schweizer Heimatschutz.
Das Appellationsgericht hatte den Rekurs gegen den Bebauungsplan Ende Oktober abgewiesen. Es hatte formell befunden, die Kritik wegen Verletzung des rechtlichen Gehörs und ausgebliebener Aussteckung des Projektes sei nach dem Parlamentsbeschluss zu spät eingebracht worden. Die kantonale Denkmalpflege habe das Projekt zudem eng begleitet. Ein Expertengutachten sei nicht erforderlich gewesen.
Das Neubauprojekt mit einem 60-Meter-Turm soll das veraltete Klinikum 2 von 1974 am Petersgraben am Rand der Innenstadt ablösen. Er soll dieses um rund 20 Meter überragen, was ihn von weit herum sichtbar macht. Auch das neue Sockelgeschoss ist gut doppelt so hoch geplant wie das bestehende.
Heimatschutz und Freiwillige Basler Denkmalpflege kritisieren, dass der Turm unmittelbar und zu nahe an hochrangige Baudenkmäler wie die Predigerkirche und den Markgräflerhof gebaut werden soll. Das Kantonsparlament hatte den Bebauungsplan 2015 gutgeheissen. Gesundheitspolitische Argumente gewichtete es höher als den Schutz der historischen Stadtsilhouette.
Bau bei laufendem Spitalbetrieb
Der Baubeginn des Turms ist nach aktueller Planung frühstens für 2019, eher 2020 vorgesehen, wie es beim USB am Freitag auf Anfrage hiess. Die Inbetriebnahme soll zehn Jahre nach Baubeginn erfolgen.
Der Turm der Zürcher Architekten giuliani.hönger kann bei laufendem Spitalbetrieb erstellt werden. Die Investitionssumme beträgt gemäss heutigen Kostenschätzungen gegen 900 Millionen Franken. Zunächst werde das Projekt nun konkretisiert und die Baueingabe erfolgen.
Der Basler Heimatschutz lässt derweil offen, ob er auch gegen das Baugesuch juristisch vorgeht. Das konkrete Projekt wird gemäss Präsident sicherlich nochmals angeschaut.