Der mutmassliche Anlagebetrugsfall um die ASE Investment AG kommt die Basler Kantonalbank (BKB) teuer zu stehen. Das Staatsinstitut stellt angesichts der von Kunden erlittenen Verluste 50 Mio. Fr. bereit.
Diese Summe für «Ersatzbegehren von Kunden» werde im Rahmen des Jahresabschlusses 2012 zurückgestellt, teilte die BKB am Donnerstag mit. Das Staatsinstitut erklärte, durch vermutlich strafbare Handlungen habe ASE Investment über 500 Kunden der BKB geschädigt. Weder ASE Investment noch ihre Organe würden jedoch in der Lage sein, die von ihnen verursachten Verluste zu decken.
Die BKB hatte im Oktober mitgeteilt, dass sie sich kulant zeigen werde. Ziel sei, unter Berücksichtigung der Eigenverantwortung der Kunden eine einvernehmliche Vereinbarungen zu treffen. Damals waren die Verluste von ASE-Kunden mit BKB-Konten auf über 100 Mio. Fr. beziffert worden.
Wegen der Affäre trat BKB-Chef Hans Rudolf Matter zurück. Die BKB hatte den Fall im März selber ins Rollen gebracht mit einer Strafanzeige gegen die ASE mit Sitz im aargauischen Frick, nachdem ihr faule Kontoauszüge aufgefallen waren. Die BKB ist nicht die einzige in den Fall involvierte Bank; insgesamt werden Verluste von rund 300 Mio. Fr. vermutet.
Jahresgewinn nicht tangiert
Die BKB entnimmt den von der BKB zurückgestellten Betrag den Reserven für allgemeine Bankrisiken. Dadurch reduziert sich im Abschluss des Stammhauses BKB das Betriebsergebnis und das Zwischenergebnis. Der Bruttogewinn und der Jahresgewinn werden nicht tangiert, wie es hiess.
Allerdings wird der Konzerngewinn im konsolidierten Abschluss des Konzerns, dem auch ein Mehrheitsanteil an der Bank Coop gehört, nach dem Bilanzierungsansatz «True and Fair View» um 50 Mio. Fr. vermindert. Die Jahresergebnisse 2012 werden am 28. Februar publiziert.