«Jakobsmuscheln» sind oft günstigere Verwandte: Das Basler Kantonslabor hat sechs Proben untersucht, und sämtliche waren nicht echte europäische Jakobsmuscheln, sondern verwandte Tiefsee-Scallops, wie aus einem am Dienstag publizierten Bericht hervorgeht.
Als «Jakobsmuscheln» dürfen nach Lebensmittelrecht nur Mittelmeer- oder Grosse Pilgermuscheln bezeichnet werden. Sie leben zwischen Grossbritannien und Südportugal. Die verwandten Tiefsee-Scallops alias Atlantische Kammmuschel sowie Asiatische Kammmuschel dürfen hingegen nur als «Kammmuscheln» respektive «Jakobsnüsse» deklariert werden.
Das Kantonslabor hat im Dezember sechs «Jakobsmuscheln» in fünf Lebensmittel- und Restaurationsbetrieben erhoben; sämtliche waren jedoch Tiefseescallops. Diese Art ist weniger selten und daher günstiger – die kulinarische Qualität ist eine andere Frage. Mit erhoben wurde eine Kammmuschel; vier der Proben stammten aus Offentheken, drei waren tiefgekühlt abgepackt.
Die tiefe Anzahl der Proben erklärte das Labor auf Anfrage damit, dass es eine erstmalige Untersuchung war: Die Genanalyse-Methodik sollte ausprobiert werden. Eine zweite Untersuchung mit im Januar erhobenen Proben sei schon grösser, deren Resultate liegen aber noch nicht vor. Die Coquilles würden im Auge behalten angesichts der Preise, der «hohen Beanstandungsquote» und des Täuschungsschutzes.