Die Kantonspolizei Basel-Stadt feiert 2016 ihr 200-Jahre-Jubiläum. Als Höhepunkt ist im Juni eine Polizeiparade durch die Innerstadt geplant. Zudem erscheint ein Buch über die Geschichte der Polizei.
Grundstein für die Kantonspolizei legten Bürgermeister sowie Klein- und Grosse Räte des Kantons Basel am 21. Juni 1816, als sie das «Gesetz wegen Einrichtung einer Kantons-Polizey» verabschiedeten. Ein zunächst auf drei Jahre beschränkter Versuch sollte zeigen, ob eine Kantonspolizei die «beabsichtigen Zwecke» erfülle, wie der Gesetzessammlung im Basler Staatsarchiv zu entnehmen ist.
Vor der Kantonspolizei hatten im – damals noch vereinten – Basel die kantonale Armee, Zünfte und die Stadtwache Sicherheitsaufgaben übernommen, wie der Basler Polizeikommandant Gerhard Lips am Donnerstag vor den Medien sagte. Der Einmarsches der französischen Truppen in der Schweiz habe dann zu neuen Strukturen geführt.
Anfangs bestand die Basler Kantonspolizei aus 41 Männern, darunter ein Offizier, wie Daniel Vogt, Kurator des Polizeimuseums im Justiz- und Sicherheitsdepartements sagte. 200 Jahre später sind heute bei der Kantonspolizei Basel-Stadt beinahe 1000 Personen in Voll- oder Teilzeit angestellt.
Parade mit Alt und Neu
Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist am 25. Juni eine Polizeiparade durch die Innerstadt. Vom Münsterplatz durch die Freie Strasse über die Mittlere Brücke bis zum Claraplatz wolle sich die Polizei gemäss Lips von moderner, aber auch historischer Seite präsentieren; dies mit Uniformen und diversen Fahrzeugen.
Es sei für die Polizei speziell, nicht wie üblich eine Veranstaltung zu begleiten, sondern selber Protagonistin eines Umzuges zu sein, sagte Lips weiter. Doch eine Organisation, die bereits seit 200 Jahren an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden für die Sicherheit da sei, dürfe sich auch einmal der Bevölkerung präsentieren.
Vier Tage zuvor – am eigentlichen Jahrestag der Gründung – erscheint zudem ein Jubiläumsbuch über die Geschichte der Basler Polizei. Auch am jährliches Blaulichttag im September auf dem Barfüsserplatz soll das Jubiläum Thema sein. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten macht am 19. März das Jubiläumskonzert der Polizeimusik im Stadtcasino.
Flugzeugtrümmer im Polizeimuseum
Im Hinblick auf das Jubiläum hat die Polizei im Weiteren die Ausstellung des Polizeimuseums im Justiz- und Sicherheitsdepartement erneuert. Die Sammlung, die nur im Rahmen von Führungen besucht werden kann, zeigt etwa gezinkte Karten, eine Waffe in Pfeifenform oder Teile der Ausrüstung der Unfalltruppe, die bis 1987 bestand.
Basel-Stadt sei der erste Schweizer Kanton mit einer eigenen Notruf-Telefonnummer gewesen, sagte Kurator Daniel Vogt. Fotos der Fahrzeuge der Unfalltruppe belegten dies. Diese wurden von der Polizei – indes «nicht ganz regelkonform» – mit den Nummernschildern «BS 17-1» bis «BS 17-3» ausgestattet, um für die Nummer 17 zu werben.
Neu zu sehen sind in der Ausstellung auch Trümmerteile eines Eigenbau-Kleinflugzeuges, das 2007 wegen Überlast an der Roggenburgstrasse in Basel abgestürzt war, gemäss Vogt der bisher einzige Flugzeugabsturz auf Stadtgebiet. Der Pilot, der beim Absturz ums Leben kam, wollte von Basel Nonstop nach Wisconsin (USA) fliegen.
Weitere Ausstellungsbereiche sind der historischen Velonummer gewidmet sowie dem Räuberduo Sandweg und Velte, die 1934 in der Basler Altstadt eine Bank überfallen hatten. Die Jagd auf die Räuber endete blutig und sorgte gemäss Vogt unter anderem dafür, dass die Basler Polizei besser geschützte Fahrzeuge und Uniformen bekam.