«Basler Modell» mit konkreten Massnahmen für Hausarbeiterinnen

Der Kanton Basel-Stadt soll sich stark machen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Papierlosen, die in Haushalten arbeiten: Dies verlangt die Basler Anlaufstelle für Sans-Papiers, die am Mittwoch vor den Medien ein «Basler Modell» mit konkreten Massnahmen präsentierte.

Der Kanton Basel-Stadt soll sich stark machen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Papierlosen, die in Haushalten arbeiten: Dies verlangt die Basler Anlaufstelle für Sans-Papiers, die am Mittwoch vor den Medien ein «Basler Modell» mit konkreten Massnahmen präsentierte.

Namentlich solle Basel-Stadt beim Bund Kontingente für Hausarbeiterinnen aus Drittstaaten einfordern. Gemäss Vertretern der Anlaufstelle braucht es jährlich eine bedarfsgerechte Anzahl von Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen für Sans-Papiers aus Staaten, die nicht der EU angehören.

Konkret schlägt die Anlaufstelle vor, pro 100 Gesuche für Hochqualifizierte aus Drittstaaten auch 20 bis 30 Gesuche für Hausarbeiterinnen zu stellen. Die Zulassung von Hausarbeiterinnen aus Drittstaaten ist aus Sicht der Sans-Papiers-Organisation im öffentlichen Interesse.

Einfacher Zugang zu Sozialversicherungen

Weiter verlangt das «Basler Modell» einen einfachen Zugang zu den Sozialversicherungen für alle erwerbstätigen Sans-Papiers ohne das Risiko einer Ausweisung. Als Vorbild dient dabei das Genfer Modell «Chèque service», über das rund 6000 Arbeitsverträge von Papierlosen abgerechnet werden.

Schliesslich erwartet die Anlaufstelle, dass Basel-Stadt jugendlichen Sans-Papiers grosszügig Bewilligungen für eine berufliche Grundausbildung erteilt. Die Lehrstellenverordnung des Bundes sei dabei liberal umzusetzen.

Ihre Vorschläge präsentierte die Anlaufstelle im Rahmen der im März lancierten nationalen Kampagne «Keine Hausarbeiterin ist illegal». In dieser fordern Kantonale Anlaufstellen, kirchliche Organisationen und Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen für die rund 40’000 weiblichen Sans-Papiers, die in Schweizer Haushalten tätig sind. In Basel wird deren Zahl auf 1000 bis 2000 geschätzt.

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