Basler Präsenz in Mailand für 1,3 Millionen nimmt Form an

Basel-Stadt will sich an der Weltausstellung in Mailand ab 1. Mai als Ort der Innovation in Wissenschaft und Kultur bekannt machen. Nun steht das Programm der Basler Präsenz an der Expo 2015 weitgehend, das 1,3 Millionen Franken kosten und 600’000 Gäste anlocken soll.

Basel-Stadt will sich an der Weltausstellung in Mailand ab 1. Mai als Ort der Innovation in Wissenschaft und Kultur bekannt machen. Nun steht das Programm der Basler Präsenz an der Expo 2015 weitgehend, das 1,3 Millionen Franken kosten und 600’000 Gäste anlocken soll.

«Ganz klassisch ein Standortmarketing-Auftritt» sei der Basler Auftritt an der Expo, sagte Regierungspräsident Guy Morin am Mittwoch vor den Medien. Der Stadtkanton trete im Schweizer Pavillon nicht als Teil des Klischee-Heidilands auf, sondern als betont urbaner Lebensraum, Arbeitsplatz und Reisedestination.

Die beiden Partnerstädte für die 150 Quadratmeter grosse Sonderschau im Schweizer Pavillon haben einen Vorsprung: Zürich und Genf kennt man laut Morin in Norditalien bisher besser als Basel. Von 20 Millionen erhofften Expo-Gästen sollen drei Viertel Italiener sein. In den Schweizer Pavillon hofft man 800’000 zu locken, in die Städte-Schau 600’000.

Werbe-Geist

Das Expo-Thema Ernährung und Energie sei «zweitrangig» angesichts des Werbepotenzials des Grossanlasses, sagte Morin weiter. Dachmarke für die diversen Partner der Basler Expo-Präsenz ist ein «Spirito di Basilea» mit einem symbolischen Schmetterling. Das spielt an auf helle Köpfe, deren Ideen aus Basel später um die Welt gingen.

Bei fünf bis sechs Minuten erwarteter Besuchszeit in der Städteschau müsse Basel die Leute mit Überraschendem ansprechen, wolle man in Erinnerung bleiben, sagte Stadtmarketing-Chefin Sabine Horvath. Dazu hat Basel zwei Zeitfenster: Einen Solo-Auftritt vom 1. Mai bis 12. Juni sowie einen gemeinsamen vom 7. August bis 12. September.

Gelingen soll das mit dem Fokus auf leuchtende Beispiele, etwa die Forschungspioniere Tadeus Reichstein, der Vitamin C synthetisierte und das Kortison entdeckte und dafür den Nobelpreis erhielt, oder Gustav von Bunge als Nahrungsmittelforscher – dessen Analysen regten später zum Popeye-Comic mit Spinat als Starkmacher an.

Weiter werden Friedrich Nietzsches in Basel geschriebene Texte und Arnold Böcklins berühmtes Bild «die Toteninsel» sowie Design- und Architekturikonen mit Basler Bezug gezeigt. An Bord sind auch Uni und Fachhochschule. Ein breites Begleitprogramm mit Podien und Kultur – vom Theater bis zum Jazz-Campus – heischt ebenfalls um Aufmerksamkeit.

Umland dabei

Nicht nur der Stadtkanton selber soll profitieren; der Expo-Auftritt ist explizit auch Marketing-Plattform für Basler Institutionen und Firmen. Wichtigste Partner sind der Möbelhersteller Vitra in Weil am Rhein (D) und Birsfelden BL sowie der Agrochemiekonzern Syngenta. Letzterer steuert 200’000 Franken ans 1,3-Millionen-Budget bei, der Kanton selber 900’000 Franken.

Morin konterte Kritik am grossen Gewicht des von Umwelt- und Drittweltorganisationen gescholtenen Konzerns mit dem Verweis auf einen befruchtenden Dialog. Mit auf dem Expo-Trittbrett stehen auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) in Frick AG, Bio-Suisse (Knospe-Label), das Läckerli-Huus mit Sitz in Frenkendorf BL und andere.

Selbst das so genannte «Basler Wasser» aus historischen Quellen darf für Sonderanlässe mit nach Mailand: Im Pelzmühletal ob Grellingen BL gefasst, wird es eigens in Knuttwil AG in Halbliterflaschen mit italienischer Etikette abgefüllt. Dieses Produkt aus Stadt-Eigentum passt gut zum Expo-Überthema Lebensmittel.

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