Die Schweiz hat 2014 mehr Geld für die öffentliche Entwicklungshilfe aufgewendet: Im vergangenen Jahr gab der Bund 3,246 Milliarden Franken für die öffentliche Entwicklungshilfe aus. Das sind 280 Millionen Franken mehr als 2013.
Die Schweiz gehört zu denjenigen Geberländern, die ihre Ausgaben am stärksten gesteigert haben, wie der Entwicklungshilfeausschuss (DAC) der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) am Mittwoch mitteilte.
Zwischen 2011 und 2014 habe die Schweiz jährlich durchschnittlich 8 Prozent mehr Geld für Entwicklungshilfe ausgegeben, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch mit.
Parlament strebt höhere Ausgaben an
Damit kommt der Bund einer Zielvorgabe des Parlaments nach: Bis 2015 will die Schweiz ihre Entwicklungshilfeausgaben auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) steigern. Diesem Ziel ist die Schweiz im vergangenen Jahr näher gekommen: 2014 entsprachen die Ausgaben der Schweiz 0,49 Prozent ihres BNE. Gleichzeitig liegt sie damit unter der UNO-Zielvorgabe von 0,7 Prozent.
Ob die Schweiz die Vorgabe des Parlaments im nächsten Jahr erreicht, hängt laut dem EDA von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind etwa die Entwicklung des BNE und damit der Konjunktur sowie die Kosten für Asylsuchende aus Entwicklungsländern im ersten Jahr ihres Aufenthalts in der Schweiz. Diese Kosten machen derzeit 14 Prozent der Ausgaben aus.
Neben diesen Kosten umfasst die öffentliche Entwicklungshilfe des Bundes Mittel für humanitäre Hilfe, für Entwicklungszusammenarbeit und für die Zusammenarbeit mit Osteuropa sowie die Beträge, die andere Departemente für die internationale Entwicklungszusammenarbeit bereitstellen.
Beitrag der Geberländer stabil
21 der 29 Mitgliedsländer des DAC gaben 2014 einen geringeren Anteil ihres BNE als die Schweiz für Entwicklungshilfe aus. Damit bleibt die Schweiz mit ihrem Engagement vor Belgien und Deutschland an achter Stelle der DAC-Rangliste.
Am meisten Geld für Entwicklungshilfe im Verhältnis zum BNE gibt Schweden mit 1,1 Prozent aus. Gemeinsam stellten alle Mitgliedsländer des DAC 135,2 Milliarden US-Dollar für Entwicklungshilfe zur Verfügung, ungefähr gleichviel wie im Vorjahr.
OECD-Generalsekretär Angel Gurría zeigte sich in einer Mitteilung erfreut darüber, dass die Mittel auf einem «historischen Hoch» blieben, obwohl viele Geberländer aus «einer der schwersten Wirtschaftskrisen unserer Zeit» kämen. Das DAC zeigte sich aber zugleich besorgt darüber, dass die ärmsten Ländern immer weniger Hilfe erhielten.